Befreiung und Rache

Im Raum Oberwart waren es Einheiten der 3. Ukrainischen Front, die Oberwart/Felsőőr befreiten. Doch nicht nur UkrainerInnen waren unter ihnen, sondern auch Angehörige aus Russland oder aus den damaligen Sowjetrepubliken Armenien, Georgien, Usbekistan und Aserbaidschan.

Die im Burgenland eintreffenden Soldaten und Truppenhelferinnen waren mit dem durch die NS-Propaganda geformten Feindbild der österreichischen Bevölkerung konfrontiert. Olga Jakovlevna kam mit der ersten Einheit als Dolmetscherin und konnte Kontakt mit im Ort verbliebenen OberwarterInnen aufnehmen. Sie berichtete ihren Vorgesetzten von der Angst der Bevölkerung und dem falschen, verzerrten Bild von den Kosaken. Doch durch erste Kontakt konnten diese Vorstellungen relativiert und die Ängste etwas genommen werden (vgl. Stelzl-Marx, 2012, 713).

Die Kampftruppen zogen weiter in Richtung Graz, die nachkommenden Einheiten waren mit der Aufgabe betraut, die sowjetische Besatzungszone zu sichern und den Aufbau der Verwaltung zu kontrollieren (vgl. Lang, 2011, 365). Ein Befehl an die Truppen der 3. Ukrainischen Front lautete, die Bevölkerung Österreichs nicht mit den deutschen Besetzern zu verwechseln und sich der Zivilbevölkerung gegenüber korrekt zu verhalten (vgl. Brettl, 2005, 23). Es fiel den Soldaten aber schwer, die bei ihnen jahrelang aufgestauten Rachegefühle gegenüber jenen zu vergessen, die ihre Familienangehörigen ermordet, zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt oder die Heimatdörfer geplündert hatten (vgl. Stelzl-Marx, 2012, 311). Daher war die Angst der OberwarterInnen vor Übergriffen, vor allem in den ersten Jahren der Besatzungszeit, durchaus berechtigt. Häuser und Lager wurden von den Soldaten nach Vieh, Lebensmitteln, Haushaltsgegenständen und Alkohol durchsucht. Der manchmal übermäßige Alkoholgenuss der Soldaten war gefürchtet. Um den Übergriffen durch diese Soldaten zu entgehen, machten sich in der Anfangszeit junge Frauen durch Verkleidung älter (vgl. Wagner, 2005, 68ff) oder verbreiteten bewusst das Gerücht, eine Geschlechtskrankheit zu haben (vgl. Stelzl-Marx, 2012, 469).

Im kollektiven Gedächtnis nehmen die Vergewaltigungen einen – schon aus ideologischen Gründen überproportional – starken Anteil ein. Es ist aber auch eine Tatsache, dass schon alleine die ausgelöste Angst vor drohender Vergewaltigung als ein Akt sexueller Gewalt empfunden wurde (vgl. Stelzl-Marx, 2012, 466).

Allmählich normalisierte sich aber das Leben für die Bevölkerung. Die Angst der Frauen vor den sowjetischen Soldaten, die besonders in der Anfangszeit vorherrschte, nahm mit der Zeit ab. Es entwickelten sich auch Freundschaften mit den Besatzern. Von der schon legendären Kinderfreundlichkeit der sowjetischen Soldaten wird auch heute von vielen, die damals Kinder waren, erzählt.

Felszabadítás és bosszú

Felsőőr/Oberwart térségében ukránok, oroszok, örmények, grúzok, üzbégek és azerbajdzsániak, valamint csapat-segédnők harcoltak. A harcoló csapatok Grác irányába vonultak tovább; az őket követő egységek építették fel a megszállási övezetet és a közigazgatást. Parancs szerint a lakossággal szemben korrekt módon kellet viselkedniük; ennek ellenére fosztogatásokra került sor. Külnösen nagy volt a megerőszakolásoktól való félelem. Másrészt a Vörös Had-sereg katonái közismerten gyermekbarátok voltak.

Oslobođenje i osveta

Na području Borte (Oberwart) borili su se Ukrajinci, Rusi, Ar-
menci, Gruzijci, Uzbekistanci i Azerbejdžanci, kao i pomagači njihovih trupa. Vojnici su nakon osvajanja krenuli dalje u
smjeru Graza, a jedinice koje su slijedile nakon njih izgrađivale
su okupacijsku zonu i njezinu upravu. Vojnicima je naređeno da se moraju korektno odnositi prema stanovništvu, ipak, dolazilo je do masovnih pljački. Osobito je vladala velika bojazan da bi moglo doći do zlostavljanja. No, vojnici Crvene armije su također bili poznati i po svojoj dobronamjernosti prema djeci.

Putrinipe taj pal tschalajipe

Ando Erbakero than ukrajinertscha, rusti, armenijertscha, gejorgijertscha, usbektscha, aserbajdschanertscha taj nimcengere pomoschagoschkiji, kejmpfinahi. O kejmpfinipeskere nimci andi Gerecijakeri rik bajder cidine, o avre nimci, save palal ale i and lipeskere cona taj o favoltinipe upre bauninde. Phendo lenge ulo, hot le dschenenca latsche iste le on, kekaj ada phendo ulo, te tschoriptscha delahi. Igen bari i dar vascho fagevojtinipe sina. Ham o nimci la Lola Armejatar te vasch lengero tschavengero kamipe, prindscharde sina.

שחרור ונקמה

באזור אוברווארט נלחמו אוקראינים, רוסים, ארמנים, גרוזינים, אוזבקים, אזרביידז'נים וחיילות בגדודי עזר. גדודי
הקרביים המשיכו לכיוון גראץ. היחידות שבאו אחריהם הקימו את דפוסי המשטר באזור הכבוש. על פי הצוו, היו החיילים אמורים לנהוג באזרחים בהגינות. למרות זאת קרו מקרי שוד וביזה. פחד גדול שרר מפני מקרי אונס. מאידך החיילים התנהגו בלבביות כלפי ילדים.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Ein sowjetischer Soldat entfernt die Tafel der NSDAP vom ehemaligen Parteilokal in Lockenhaus. (Foto: Gemeinde Lockenhaus)
2) Soldaten der Roten Armee in Güssing. (Foto: Bilddatenbank des „burgenländisches geschichte(n)haus in Bildein“. Bearbeitung Andreas Lehner)
3) Aus Furcht vor Vergewaltigungen verkleideten sich Mädchen und junge Frauen, um älter und möglichst unattraktiv zu erscheinen. (Foto: Bilddatenbank des „burgenländisches geschichte(n)haus in Bildein“. Bearbeitung Andreas Lehner)
4) Gruppenbild sowjetischer Armeeangehöriger in Güssing, 1945. (Foto: Bilddatenbank des „burgenländisches geschichte(n)haus in Bildein“. Bearbeitung Andreas Lehner)