Neues Selbstbewusstsein

Ende der 1980er Jahre schufen das gesellschaftliche und politische Klima in Österreich die Voraussetzungen für ein neues Selbstbewusstsein der Roma in Oberwart/Felsőőr und in Österreich. Die Diskussion um die Mitschuld Österreichs am Holocaust, das Entstehen neuer sozialer Bewegungen und einzelne Ereignisse wie z.B. ein von einigen LokalbesitzerInnen Oberwarts ausgesprochenes generelles Lokalverbot für junge Roma führten zur Bildung erster Selbstorganisationen der Oberwarter Roma.

1989 erfolgte die Gründung des „Vereins zur Förderung der Roma und Sinti“ – jetzt „Verein Roma“ – als erste Selbstorganisation der Roma im Burgenland, 1991 wurde der „Kulturverein Österreichischer Roma“ gegründet.

Die österreichische Bischofskonferenz beauftragte 1992 eine Vertretung mit der Aufgabe der Roma-Pastoral, 1998 wurde eine hauptamtliche Mitarbeiterin damit betraut. 1993 wurden die Roma als österreichische Volksgruppe anerkannt, seit 1995 sind die Burgenland-Roma im Volksgruppenbeirat vertreten. Die Volkshochschule der Burgenland-Roma wurde im Jahr 1999 als Teilorganisation der burgenländischen Volkshochschulen gegründet, der Verein Roma-Service im Jahr 2003.

Die Anerkennung 1993 als sechste österreichische Volksgruppe, neben der burgenlandkroatischen, der slowenischen, der ungarischen, der tschechischen und der slowakischen Volksgruppe, wurde nicht zuletzt auch durch die Arbeit der verschiedenen Roma-Vereine ermöglicht. Mit der Anerkennung als Volksgruppe und den damit zuerkannten Minderheitenrechten wie Schutz und Förderung der Volksgruppe rückten die Lebensbedingungen der Roma auch verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Auf Grund des Volksgruppengesetzes ergeben sich für die Volksgruppe der Roma und Sinti auch Rechte auf die Einrichtung von Volksgruppenbeiräten im Bundeskanzleramt zur Beratung der Bundesregierung in Volksgruppenangelegenheiten, das Recht auf Volksgruppenförderung durch den Bund, das Recht auf sprachliche Förderung in Kindergärten und Schulen und das Recht auf die Sprachverwendung bei Behörden.

Rom- oder Romni-Sein wird heute auch positiv erlebt. Soziale Diskriminierungen und Vorurteile sind zwar auch heute weiterhin präsent, das selbstbewusstere Auftreten der Rom und Romni und die Öffentlichkeitsarbeit der Roma-Organisationen haben jedoch Strategien entwickelt, den nach wie vor vorhandenen Ressentiments wirkungsvoller begegnen zu können.

4. Új öntudat

1989-ben alapították az egyesületet: „Egyesület a Romák és Sintik elősegítésére“. Ez a Romák első saját szervezete Burgendlandban. 1993-ban elismerték a Romákat mint népcsoportot, amely minden támogatásra jogosult. 1995-óta képviselőik a Népcsoporttanácsban is jelen vannak. 1999-ben alapították a Burgenlandi Romák Népfőiskoláját (Volkshochschule der Burgenland-Roma). 2003-ban alapították a „Roma-Service“ egyesületet. Mindez nem jelentette a disz-krimináció végét, de minden esetre növelte az öntudatot.



4. Nova samosvijest

1989. osnovana je Udruga za poticanje Roma i Sinta – prva
samoinicijativno uređena ogranizacija Roma u Gradišću. 1993. Romima je priznat status narodne grupe, zajedno sa svim pravima na njeno poticanje, a od 1995. oni imaju svog predstavnika u Savjetodavnom tijelu narodnih grupa. 1999. utemeljena je Osnovna škola gradišćanskih Roma, a 2003. Udruga Roma-Service. Sve to nije donijelo kraj diskriminaci-ji, no u svakom slučaju pridonijelo je rastu romske samosvi-jesti.

4. Nevo gondo

1989 o „Verein zur Förderung der Roma und Sinti“ kerdo ulo – ojs erschti ajgeni organisacija le Romendar ando Burgenland. 1993 uso aun prindscharipe le Romendar ojs flogoskeri grupn le cile tschatschipenca taj pomoschagenca alo, sajt 1995 ando flogoskero grupnakero bajrot hi le. 1999 i flogoskeri utschi ischkola le burgenlanditike Romendar kerdi uli, 2003 o farajn Roma-Service. Ada sa na antscha o kisetinipe la diskriminacijatar, ham jek gondo upre so duj riktscha.

תודעה עצמית חדשה

ב-1989 התאגדו הרומה בבורגנלאנד בפעם הראשונה וייסדו ארגון משלהם בשם "הארגון לקידום הרומה והסינטי". ב-1993 הוכרו הרומה כקבוצה אתנית בעלת זכויות מלאות לקידום, הקשורות במעמד זה. משנת 1995 יש להם נציג במועצת הקבוצות האתניות. ב-1999 נוסד בית הספר בורגנלאנד-רומה, קורסי ערב למבוגרים, ובשנת 2003 נוסד האיגוד רומה-סרביס. התקדמות זו אין פרושה סוף לאפליה, אבל לתוצאותיה החיוביות תיזקף עליה בהערכה העצמית של שבטי הרומה.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Wichtiger Bestandteil zur Hebung des Bildungsstandards ist die außerschulische Lernbetreuung, die der Verein Roma Oberwart den Roma-Kindern anbietet. (Foto: Verein Roma Oberwart)
2) Alt (im Bild zwei KZ-Überlebende aus Unterwart/Alsőőr) und Jung (die frisch gekrönte Roma-Königin) vereint auf dem seit Beginn der 1990er-Jahre jährlich stattfindenden Roma-Ball. (Fotos: Verein Roma Oberwart)
3) Einige Jahre sendete das Mehrsprachenradio Mora von Pinkafeld aus auch eine eigene Roma-Sendung. Mittlerweile gibt es im ORF-Burgenland eine eigene redaktionell betreute Sendeleiste in Romanes. (Foto: ZVG)
4) Vier der zehn Roma-Darstellerinnen der OHO-Produktion „Die schwarze Kaiserin“ im Jahr 1998. (Foto: OHO)