Geschichte der Roma

„Roma“ wird als Sammelbegriff für die Volksgruppe der Roma, Sinti und anderer ethnisch verwandter Gruppen verwendet. Der Begriff ersetzt heute die diskriminierende Fremdzuschreibung „Zigeuner“.

Größere Roma-Gruppen mussten seit dem 15. Jahrhundert vor Versklavung und instabilen politischen Verhältnissen in Ost-Südosteuropa flüchten und gelangten auch in die Region des heutigen Burgenlandes. 1674 wurde auf der Herrschaft Batthyány die Ansiedelung für Roma gestattet. Zu Beginn wurden sie noch von der Herrschaft als Schmiede für die Waffenproduktion ihrer Kriege gebraucht. Auf ihren Besitzungen wurden ihnen die Bewegungsfreiheit und die Ausübung von Handwerk erlaubt. Mit der Ausdehnung des Einflusses der Habsburger auf Ungarn gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Roma-Bevölkerung zunehmend rechtloser.
Mitte des 19. Jahrhunderts waren etwa 3.000 Roma im heutigen Burgenland sesshaft geworden. In den heute burgenländischen Dörfern kam es zu einem Zuzug deutschsprachiger Roma aus Westungarn. Da die Gemeinden die Kosten für ihre EinwohnerInnen zu tragen hatten, versuchten diese die Ansiedlungen zu verhindern.
Ein Erlass des Jahres 1888 veranlasste die Behörden, gegen zuwandernde Roma vorzugehen. Um die weitere Migration zu verhindern, wurde 1909 verfügt, wandernden Roma-Gruppen zu verhaften. Für die burgenländischen Roma bedeuteten diese Verordnungen, dass ihnen als Handwerker, als Kessel- und Kupferschmiede, Scheren- und Messerschleifer, Rastelbinder oder Musiker das Von-Dorf-zu-Dorf-Ziehen verboten wurde und sie somit keine wirtschaftlicher Einkünfte mehr hatten.
Seit dem Beginn des 20. Jh. mussten viele Roma ihre traditionellen Berufe aufgeben, weil sie damit in den Jahren der Wirtschaftskrisen ihre Existenz nicht mehr sichern konnten. Einige fanden im Baugewerbe als Landarbeiter oder Taglöhner Arbeit.

In der Zwischenkriegszeit nahmen Ressentiments gegen die Roma zu. Zu dieser Zeit waren die Gemeinden verpflichtet, Sozialhilfe zu leisten. Die Last dieser Zahlungen oder Leistungen an die meist in Armut lebenden Roma belasteten das Verhältnis zwischen den Roma und der Mehrheitsbevölkerung. In einer 1933 von Politikern und Behörden einberufenen „Zigeunerkonferenz“ im Oberwarter Rathaus wurde u. a. über die Aberkennung von Staatsbürgerrechten, Zwangsarbeit und Deportation gesprochen. Aus verfassungsrechtlichen Gründen konnten Politiker und Behörden die geforderten Maßnahmen aber nicht umsetzen.

Sofort nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 wurden zahlreiche Burgenland-Roma verhaftet und als „Asoziale“ in Konzentrationslager deportiert. 1940 wurde das Lager Lackenbach als Anhalte- und Zwangsarbeitslager für Roma errichtet. Ab 1941 wurde es zu einem Durchgangslager für die Deportation der Roma in die Vernichtungslager. Roma-Siedlungen im Burgenland wurden aufgelöst und geschleift. 1941 wurden ca. 5.000 Burgenland-Roma nach Łódź deportiert und in Chełmno ermordet, 1943 weitere österreichische Roma, unter ihnen auch Burgenland-Roma, nach Auschwitz transportiert. Die Zahl der Burgenland-Roma in der Zwischenkriegszeit wird auf 8.000 geschätzt, etwa 700 von ihnen haben den Holocaust überlebt.

A Romák története

Azt a gyüjtő fogalmat, hogy „Roma“ a Roma, Sinti és más etnikailag rokon csoportok megnevezésére használják. Ez a fogalom ma helyettesíti a diszkriminálónak vélt, idegenek által történt megnevezést, hogy „cigány“. A 15. század óta vannak Burgenlandban Romák, először mint fegyverkovácsok, utána mint vándorló, de nem nagyon közkedvelt kézművesek. A 20. század elején megtiltották nekik a faluról-falura való vándorlást, ez a tény megfosztotta őket a gazdasági alapjaiktól. Növekedett a Romákkal szembeni ellenérzés és ez az NS táborokba való deportációban hágott tetőfokára.


Povijest Roma

„Romi“ je zajednički naziv za Rome, Sinte i etnički bliske narodne skupine. Taj pojam danas zamjenjuje diskriminirajući oblik pripisavanja nepripadnosti „Cigani“. Romi žive u Gradišću od 15. stoljeća. Najprije su radili kao oružari, a zatim kao lutajuće, često nedobrodošle zanatlije. Početkom 20. stoljeća zabranjeno im je da putuju od mjesta do mjesta, što im je oduzelo njihovu glavnu mogućnost financijske opstojnosti.
Neraspoloženje prema Romima je raslo, a osobito se zaoštrilo za vrijeme nacionalsocijalizma i odrazilo u njihovim odvođenjima u nacističke koncentracijske logore.

Historija le Romendar

O alav Roma la cila flogoskera grupnake le Romendar te Sinti vaj avre Romengere grupn, lim ulo. Oda akan o adiveseskero diskriminacijakero phenipe le gadschendar „Zigeuner” arparutscha. Sajt o 15. schelberschengero Roma ando Burgenland del, erschtivar ojs kovatscha, akor ojs roasime, butvar na meresch dikle butschaschtscha. Kada o 20. schelberschengero kesdintscha, fabot gejng o roasinipe usar jek gav uso kija gav ar phendo lenge ulo, savo lendar o virtschoftlichi dschivipe tschortscha. I diskriminacija gejng o Roma buteder uli taj o ledschipe ando NS-ipeskere logertscha pro utschipeskero gendo lakla.

ההסטוריה של שבטי הרומה

רומה הוא שם כולל לשבטי הרומה, סינטי וקבוצות אחרות בעלי קרבה אתנית להם. רומה, בשפתם הקרויה רומאנס, הוא שם פרטי. מאז המאה ה-15 נמצאים הרומה בבורגנלאנד. תחלה עבדו כחרשי ברזל וייצרו כלי נשק, לאחר מכן נדדו ממקום למקום והיו לבעלי מלאכה, נחוצים אולי, אבל לא רצויים. בתחלת המאה ה-20 אסרו עליהם לנדוד בין הכפרים וכך נשמט הבסיס הכלכלי ממנו התפרנסו. תרעומות וטינה כלפי שבטי הרומה גברו והגיעו לשיאם בזמן הגרושים למחנות ההשמדה של הנאצים.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) „Zigeunerhochzeit in Oberwarth, Burgenland“, 1921. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
2) Erntearbeiterin in Neckenmarkt. Das Foto wurde von der Gendarmerie für Schulungs- und Propagandazwecke aufgenommen. (Foto: Roma 2000)
3) Im August 1938 verfasste Landeshauptmann Tobias Portschy eine Denkschrift mit dem Titel „Die Zigeunerfrage“. Sie wurde die ideologische Grundlage für alle folgenden gegen burgenländische Roma gerichteten Verfolgungsmaßnahmen. Die „nationalsozialistische Lösung der Zigeunerfrage“ bestand laut Portschy in der Einführung einer generellen Arbeitspflicht (Zwangsarbeit) und der Internierung in    Arbeitslagern. Als langfristige Strategie schlug er die Sterilisation vor, die er im „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ bereits legitimiert sah. In der „freiwilligen“ Abwanderung ins Ausland bzw. der Aussiedlung in die „Deutschen Kolonien“ erkannte Portschy die „vollkommenste Lösung“ der Zigeunerfrage. In den Jahren der Verfolgung wurden Roma aus dem Burgenland in die Konzentrationslager   Dachau, Buchenwald, Ravensbrück oder Mauthausen deportiert. Unter den 5007 Toten des Ghettos von Lodz waren besonders viele Burgenländer. Ab April 1943 folgte die Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. (Quelle: Homepage der burgenländischen Landesregierung, abgerufen am 31.5.2013) KZ-Nummer Karl Stojka. (Foto: Roma 2000)
4) Roma-Siedlung Oberwart/Felsőőr, in den 1920er-Jahren. (Postkarte: Burgenländisches Landesarchiv)