Das Attentat

Am 12. Juni dieses Jahres (2013) wäre Karl Horvath 40 Jahre alt geworden. In der Nacht des 4. Februar 1995 starb er gemeinsam mit Erwin Horvath (geb. am 14.11.1976), Peter Sarközi (Horvath, geb. am 25.8.1968) und Josef Simon (Nardai, geb. am 18.1.1955) durch einen rassistisch motivierten Terror-Akt. Zu dem Mordanschlag bekannte sich die rechtsextreme Gruppe „Bajuwarische Befreiungsarmee“. Erst als zwei Tage später in Stinatz/Stinjaki ebenfalls eine Sprengfalle detonierte und ein Bekennerschreiben gefunden wurde, ordneten die ErmittlerInnen den Anschlag als politisch motiviert ein. Es war der folgenschwerste politisch und rassistisch motivierte Terroranschlag in der Zweiten Republik. Zwischen 1993 und 1997 gab es in Österreich fünf Serien von Briefbomben gegen verschiedene Volksgruppen, Politiker und Geistliche, die sich für Belange von „Minderheiten“ einsetzten.

Zuvor eingegangene Drohanrufe veranlassten einige Männer der Roma-Siedlung, nächtliche Kontrollgänge in der Gegend der Siedlung zu organisieren. Dabei stießen sie in der Nacht vom 4. auf den 5. Feber 1995 auf die Sprengfalle. Sie explodierte, als die Männer die daran befestigte Tafel mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien!“ entfernen wollten.

Doch die Gendarmeriebeamten hatten die Sachlage völlig falsch interpretiert. Zunächst wurden die Opfer selbst verdächtigt, man ging von einem Verbrechen innerhalb der Roma aus. Vorurteile gegenüber Roma dürften hier das Ihre zu dieser voreiligen Beurteilung beigetragen haben. Kriminalbeamte aus Eisenstadt stellten jedoch den wahren Tathergang fest und fanden auch die Tafel mit der rassistischen Aufschrift.

Die Demütigung der Opfer fand jedoch eine Fortsetzung, als Hausdurchsuchungen in der Roma-Siedlung durchgeführt wurden. Erst der Anschlag in Stinatz ließ die Kriminalpolizei in die wahre Richtung ermitteln. Einige Jahre später wurde Franz Fuchs als Täter eher durch Zufall ausgeforscht (1997) und später zu lebenslänglicher Haft verurteilt. 2001 richtete er sich in der Haft selbst. Ob der Täter tatsächlich, wie es Ermittler und Teile der öffentlichen Meinung darstellen, als Einzeltäter handelte, ist bis heute umstritten.

Für die Befindlichkeit der Roma in Oberwart/Felsőőr und in ganz Österreich bedeutete dieser Anschlag, dass viele ihrer Bemühungen um Anerkennung in Frage gestellt waren. Viele Roma meinten, dass man sich „unauffälliger“ verhalten, keine Forderungen mehr stellen und weniger in der Öffentlichkeit auftreten sollte. Die Angst vor weiteren Anschlägen beherrschte ihren Alltag. Trotz aller Verunsicherungen wurde jedoch der bereits eingeschlagene Weg der Roma-Vereine, auf eine Verbesserung der Lebenssituation hinzuarbeiten, fortgesetzt.

A merénylet

1995 február 4.-e éjszakáján Felsőőr/Oberwart-on meghaltak Horváth Károly (22), öccse Erwin (19), Sárközi Péter (27) és Simon József (40) egy fajgyűlölet által motivált merényletben. Ez volt 1945 után a legborzasztóbb merénylet. Fuchs Franz, akire később rábizonyították a tettet, egy bizonyos „Bajor felszabadító hadsereg“ (Bajuwarische Befreiungsarmee) nevében állitott fel egy robbanó csapdát, amire egy tábla volt felszerelve a következő szöveggel: „Roma viszsza Indiába“. Amikor el akarták távolítani a táblát, a csapda felrobbant.

Atentat

U noći 4. veljače 1995. u Borti (Oberwart) od posljedica rasistički motiviranog terorističkog napada, najtežeg nakon 1945. godine, preminuli su Karl Horvath (22), njegov brat Erwin (19), Peter Sarközi (27) i Josef Simon (40). Odgovorna osoba za ovo nedjelo, Franz Fuchs, koji je kasnije uhapšen, pričvrstio je eksplozivnu napravu na jednu ploču s natpisom „Romi, natrag u Indiju!“, navodeći da je ona postavljena u ime „Bajuvarske oslobodilačke vojske“. Naprava je eksplodirala kad su ova četvorica željela ukloniti tu ploču.

O atentat

Andi rat le 4. feberistar 1995 Erbate o Karl Horvath (22), les-
kero phral Erwin (19), o Peter Sarközi (27) taj o Josef Simon (40) vasch jek rasistischi prik astaripe, o lek bibastaleder prik astaripe pal 1945, mule. O Franz Fuchs, savo paloda ojs teteri astardo ulo ando anav la „Bajuwarischen Befreiungsarmee-jatar“ jek bombakero falo upre terdschartscha, upre savi jek tablina le pisinipeha „Roma pal andi Indija!“ upre sina. I bomba eksblodirintscha, kada o schtar i tablina tel te lel kamnahi.

הפיגוע

בליל ה-4 בפברואר 1995 נהרגו באוברווארט קארל הורבת (22), אחיו ארווין (19) פטר שארקוזי (27) ויוסף סימון (40) בפיגוע על רקע גזעני. היה זה הפיגוע הקשה ביותר מאז 1945. פראנץ פוקס, שנתפס לאחר זמן ונמצא אשם, טען, שעשה זאת בשם "צבא השחרור הבייווארי". למטען החבלה הוא הצמיד שלט, שכתב עליו: "רומה, חזרה להודו!" המטען התפוצץ כאשר הארבעה ניסו לסלק את השלט משם.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) 1993 wurden die Roma als österreichische Volksgruppe offiziell anerkannt. (Foto: ZVG)
2) Bei einer Ausstellung im OHO anlässlich des 10. Jahrestages des Attentates von Oberwart/Felsőőr wurden Originalteile der Rohrbombe sowie die an ihr befestigte Tafel „Roma zurück nach Indien“ gezeigt. Die Ausstellung wurde auch von    Bundespräsident Dr. Heinz Fischer besucht, als er anlässlich des 10. Jahrestages des Attentats in Oberwart/Felsőőr weilte. (Foto: OHO).
3) Beim Benefizkonzert für die Angehörigen der Mordopfer des Bombenattentates von Oberwart/Felsőőr spielten in der vollbesetzten Wiener Stadthalle Roma und Nicht-Roma gemeinsam auf. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
4) „In diesem Augenblick tat ich etwas für mich Unerklärliches, für die anderen wahrscheinlich Schockierendes. Ich ließ meine weinende Familie allein am Tatort zurück, setzte mich ins Auto und fuhr in die Stadt ins Kaffeehaus. Dort verbrachte ich eine Stunde und verlor kein Wort über das, was sich gerade in der Sieldung abspielte. Kein Wort über die vier Toten, ich erwähnte nicht, dass eines der Opfer mein Sohn war. Ich tat so, als wäre es ein Sonntag wie jeder andere auch. Nach einer Stunde fuhr ich in die Siedlung zurück. Mittlerweile war die Polizei eingetroffen und hatte den Tatort großräumig abgesperrt. Es gelang mir dennoch, unbehelligt dorthin zu gelangen. Ich stand alleine da, einsam und hilflos. Vor meinen Füßen lagen die Toten, die erst nach Abschluss der Untersuchungen weggebracht wurden. Noch immer konnte ich nicht weinen, ich verspürte nur unendliche Leere. Das Konzentrationslager, das ich vor einer Stunde  gesehen hatte, war wieder da. Ich wusste, dass sich mein Leben verändert hatte. Was gestern war, zählte heute nicht mehr.“   Aus: Horvath, Stefan: Atsinganos. Die Oberwarter Roma und ihre Siedlungen. Oberwart 2013. (Fotomontage der vier Mordopfer: ZVG)