Samuel Benedek

1879 – 1954 * Dobos – Der Trommler

Samuel Benedek war zeitlebens wohnhaft in Oberwart Nr. 288, heute Wiesengasse 44. Er war Kleinbauer, und das hieß, das Leben von jenem Einkommen zu fristen, das sich durch den Besitz von ein bis zwei Kühen, mehreren Schweinen, einigen Hühnern und ein, zwei Wiesen und Äckern sowie einem kleinen Wald erwirtschaften ließ. Seiner Ehe mit Gattin Lidia, geb. Böcskör, entsprangen vier Kinder, eine Tochter, später Bäckersgattin in Rotenturm, und drei Söhne.

Der älteste Sohn Samuel wanderte 1929 nach Kanada aus, die Reisekosten wurden durch ein zinsenloses Darlehen der reformierten Kirchengemeinde vorfinanziert. Er wurde Stadtgärtner in Toronto. In der Nazi-Zeit wurde er, obwohl er nicht einmal Deutsch sprach, als Abkömmling des „Feindes“ interniert, verlor seine Besitzungen, musste 6 Jahre Zwangsarbeit leisten und nach dem Krieg bei Null beginnen.

Der zweite Sohn Lajos musste, nachdem seine Mutter in seinem neunten Lebensjahr verstorben war, den Haushalt für den Vater führen – in einer patriarchalen Welt war es eben nicht selbstverständlich, dass sich ein ausgewachsener Mann selbst versorgen konnte. Der dritte Sohn Tamás (Thomas) wurde während des Weltkrieges in einer Nazi-Kaserne auf Grund der Tatsache, dass er der „Herrensprache“ Deutsch kaum mächtig war, zu Tode geschliffen.

Die Besonderheit der Biographie von Samuel Benedek besteht darin, der letzte Kleinrichter (Trommler – ung. „dobos“) der Stadt Oberwart gewesen zu sein. Seine Aufgabe bestand darin, der Bevölkerung Nachrichten der Gemeindeverwaltung nach einem Trommelwirbel an gewissen Punkten des Ortes mitzuteilen. Schon damals war es möglich – ähnlich wie heute mittels Facebook und Twitter –, interaktiv in die Gemeindenachrichten einzugreifen, indem man seine Meinung kundtat und mit dem Kleinrichter die Mitteilungen diskutierte ...

Dieser Mitteilungsdienst wurde vom Nazi-Regime 1939 eingestellt, erstens weil er auf Ungarisch – einer Sprache der „Nichtherrenmenschen“ – stattgefunden hatte, und zweitens weil Meinungsäußerungen zu behördlichen Vorgaben und Erlässen nicht mehr erwünscht waren.

Leider wurde er auch nach dem Ende dieses die ungarische Volksgruppe latent unterdrückenden Regimes nicht mehr eingeführt, sodass spontane öffentliche Diskussionen von Behördenmitteilungen und Erlässen heute nur noch eingeschränkt bis gar nicht möglich sind. 

Benedek Sámuel

1879 – 1954, kisparaszt és négy gyer-mek apja és Felsőőr/Oberwart utolsó kisbírója („dobos“) volt, ami azt jelenti, hogy ő terjesztette a községi hireket és rendeleteket, dobpergés után, a város különböző pontjain. Szokásos volt, ezeket a híreket, cselekvő módon kommentál-ni. A kisbírói hivatalt a „Nazi“-rendszer 1939-ben beszüntet-te, először a magyar nyelv miatt és másodszor, hogy a véleménynyilvánításokat megakadályozza.

Samuel Benedek

1879 – 1954, bio je mali poljoprivrednik, otac četvero djece i posljednji javni glasnik (mađ. „dobos“, bubnjar) Borte (Oberwart), znači, on je objavljivao novosti i naredbe općinske zajednice na način da bi ih na pojedinim mjestima u gradu glasno izvikivao nakon tremola na bub-nju. Bilo je uobičajno da se ove novosti aktivno komentiraju. Služba glasnika je ukinuta 1939., za vrijeme nacističkog režima, što je u prvom redu učinjeno zbog mađarskog jezika, ali i da bi se spriječilo javno izražavanje mišljenja.

Samuel Benedek

1879 – 1954, tikno gadscho sina, dad schtar tschavendar taj o lejcti tikno richteri (ung. „Dobos“, doboschaschi) Erbatar/Felsöör, ada butschol, ov o gemajn-dakere neviptscha taj tschatschiptscha, upre jek than, pal tschalajiptscha upro dobo, telal o dschene anlahi. Barikano sina, adala neviptscha aktivi te komentirinel. O tikno richteriskero biroschago le nacireschimistar 1939 putrim ulo, erschtivar vasch i ungriki tschib, dujtovar, ajgeni aundikip-tscha upre te likerel.

סמואל בנדק

1879 - 1954, אכר זעיר, אב לארבעה והמתופף-כרוז האחרון באוברווארט/פלשואור. תפקידו היה להכריז ולהפיץ את חדשות הקהילה ואת התקנות החדשות במקומות מסויימים בעיר לאחר שהקהיל את הצבור על ידי
תיפוף. נהגו ישר לדון בפומבי על כל החדשות והתקנות. משרה זו בוטלה על ידי הנאצים כי השתמשו בשפה ההונגרית וכן כדי למנוע הבעת דעות.