Oberwart/Felsőőr als Kriegsschauplatz

Der Zeitpunkt, ab dem man den Zweiten Weltkrieg durch eigenes Erleben wahr genommen hatte, war bei jedem Einzelnen unterschiedlich, durch individuelle Erfahrungen bestimmt. Für jene, die schon im September 1939, als die Deutsche Wehrmacht Polen überfiel, einberufen wurden, war spätestens beim Abschied von den Angehörigen klar, was es bedeutet, „in den Krieg ziehen“. Die Verfolgten des NS-Regimes erfuhren schon davor, mit der Machtübernahme 1938, einen De-facto-Krieg gegen die eigene Person. Die Letzten, die mit dem Krieg in persönliche Berührung kamen, waren diejenigen, die 1938 nicht vertrieben wurden oder Einberufungsbefehle erhalten hatten. Für sie „begann“ der Krieg mit den ersten Fliegerangriffen und mit der Befreiung der Heimat durch die sowjetische Armee.

Seit Jänner 1943 überflogen amerikanische und britische Bomber auch burgenländisches Gebiet, um die Industrieanlagen und strategisch wichtigen Bahnhöfe im Wiener Neustädter Becken und Wien zu bombardieren. Das Südburgenland war zwar nicht direkt betroffen, aber man hatte schon eine Ahnung vom Krieg. Ein gezielter Angriff in der Nähe von Oberwart/Felsőőr fand erst im Oktober 1944 auf die Bahnlinie nach Pinkafeld statt (vgl. Lang, 2011, 304ff). Bisher kannte man hier den Krieg nur aus Berichten und Erzählungen der Soldaten, die auf Heimaturlaub waren.

Am 28. März 1945 drangen sowjetische Einheiten erstmals im Burgenland über die Reichsgrenze bei Schachendorf ein; sie wurden für einen Tag vorübergehend zurückgedrängt und konnten sich am 30. März endgültig behaupten (vgl. Lang, 2011, 320f).

Der im gesamten Deutschen Reich in aller Eile aufgestellte Volkssturm, nichts anderes als schlecht ausgerüstete und kaum unterwiesene Jugendliche und ältere Männer, sollte auch in Oberwart/Felsőőr die übermächtigen Sowjettruppen am raschen Vordringen hindern. Ein kleiner Teil dieser Einheit verblieb im Ort, der größere Teil war im Abschnitt bei Rechnitz im Einsatz. Am 5. April erreichten die ersten sowjetischen Einheiten Oberwart/Felsőőr. Zuvor wurden von den flüchtenden Funktionären, andere sprechen von deutschen Truppen, fast alle Dokumente im Rathaus angezündet, um belastende Beweise der NS-Herrschaft zu vernichten. Ihrer Flucht Richtung Westen schlossen sich viele OberwarterInnen an. Beim Beschuss durch die Artillerie der Roten Armee kamen vier Zivilisten ums Leben, fünf Häuser brannten ab. Das Ortsgebiet befand sich aber noch bis 13. April in unmittelbarer Nähe zur Verteidigungslinie, die zwischen den Höhen von Oberwart/Felsőőr und Markt Allhau lag. Ab 15. April waren schließlich alle Verteidigungsanlagen von der Deutschen Wehrmacht und SS geräumt worden, sodass zumindest auf burgenländischem Boden die Kampfhandlungen eine Ende gefunden hatten. Oberwart/Felsőőr musste 122 gefallene Soldaten und 23 Vermisste beklagen (vgl. Schlag, 1977, 276f).

Von den Opfern des Holocaust, den Roma, Juden und Jüdinnen und den hingerichteten Widerstandskämpfern, sprach zu dieser Zeit aber kaum jemand in Oberwart/Felsőőr.

Felsőőr/Oberwart mint hadszíntér

1943 januárjától, amerikai és brit repülőgépek Burgenland területén is repültek át (Bécsújhely/Wiener Neustadt) irányába. A Pinkafő felé vezető vasútvonalat 1944 októberében támadták meg. Felsőőr/Oberwart-ban is felállítottak egy „Volks-
sturm“-ot. 1945 április 5.-én jöttek az első szovjet csapatok. Menekülő funkcionáriusok elégették a városi irattár egy részét. Április 13.-áig Felsőőr/Oberwart még közel volt a védővonalhoz. Négy civil meghalt, az NS-rendszer ál-dozatairól viszont nem beszéltek.

Borta (Oberwart/Felsőőr) kao poprište rata

Od siječnja 1943. američki i britanski vojni zrakoplovi/bombarderi počeli su nadlijetati područje Gradišća (u smjeru Bečkog Novog Mjesta/Wr. Neustadt). Željeznička linija prema Pinkafelju (Pinkafeld) napadnuta je u listopadu 1944. I u Borti (Oberwart/Felsőőr) osnovan je „Volkssturm“. Prve sov-
jetske jedinice stigle su 5.4.1945. Državni službenici su u bijegu zapalili dijelove gradskog arhiva. Do 13.4. Borta se nalazila u neposrednoj blizini prve linije obrane. Četiri civila su poginula, dok se o žrtvama nacističkog režima nije govorilo.

Erba/Felsőőr ojs haburiskero tradipeskero than

Usar o jeneri 1943 amerikanischi taj britanitike bomber-tscha te pedar o burgenlanditiko than (andi rik Wr. Neustadt) urtschane. I srastunengeri linija, savi Pinkafate dschalahi, ando oktoberi 1944 aun astardi uli. Te andi Erba/Felsöör jek „Flogoskeroschturm“ upre terdschardo ulo. Ando 5.4.1945 o erschti sovjetischi trupn ale. Naschi gejipeskere funkcijon-artscha falati le foroskere archivistar tharde. Dschi 13.4. Erba pasche i fatajdinipeskeri linija sina. Schtar dschene, na nimci, murdarde ule. Pedar o opfertscha le NS reschimistar ham na vakerdo ulo.

אוברווארט – שדה קרב

מינואר 1943 ואילך טסו מפציצים אמריקנים ובריטים גם מעל מרחב בורגנלנד בכיוון וינר נוישטאדט. מסילת הרכבת לפינקפלד פלשואור הוקמה יחידת הופצצה באוקטובר 1944. גם באוברווארט/פולקסשטורם. ב-5.4.1945 הגיעו היחידות הסובייטיות הראשונות. פונקציונרים נאציים שילחו חלקים מארכיון העיר באש לפני שברחו. עד 13.4. הייתה אוברווארט סמוך לקוו האש. ארבעה אזרחים נהרגו. את קרבנות הנאצים לא הזכירו ולא במילה אחת.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Das sogenannte „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen im Originalzustand. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
2) Männer in Oberwart/Felsőőr nach der Musterung mit Angehörigen der deutschen Wehrmacht. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
3) Die erste große Eigenproduktion im OHO war die Ausstellung „Nazi-Herrschaft und was uns blieb“ im Jahr 1989. Die Ausstellung vereinte Beiträge von Wissenschaftern mit jenen von Künstlern und bot eine Reihe von historischen Dokumenten, u.a. zur mangelnden Aufarbeitung der NS-Vergangenheit auch im Burgenland. (Foto: Thomas Vlassits)
4) Die Bevölkerung des unteren Pinkatales auf der Flucht vor den Russen. Punitzer Wald, April 1945 (Foto: Günter Poller; Ausstellung des BRG Güssing, HEIMAT Südburgenland, 1979)