Josef Seper

1907 – 1943 * Handelsangestellter

Was wäre wenn? Wenn Solidarität geherrscht hätte. Wenn kein Hass gewesen wäre. Wenn die Gefahr für Einzelne nicht zu groß gewesen wäre. Wenn die Auflehnung Überhand gewonnen hätte. Wenn …

Ein anständiger, netter und integrer Mann sei er gewesen, erzählt man sich heute. Zutiefst gläubig, ein praktizierender Katholik. Josef Seper, der zu Beginn des Krieges in den Zug stieg und nie wieder nach Oberwart zurückkehrte. Ob er tatsächlich „den Mund nicht halten“ konnte oder einfach verleumdet wurde, weiß niemand mehr. Vermutlich ist es auch gar nicht mehr relevant, was nun Wahrheit ist, denn deutlichere Spuren als die Fakten haben die Emotionen hinterlassen. Bei jenen, die diese verzweifelte Angst mitgefühlt haben. Dazu die endlose Ungewissheit, die ewiges Fragen ohne Antworten nach sich zieht, die Misstrauen in die Seele pflanzt. Wenn der Eine ohne Grund weggeschafft worden ist, könnte jeder der Nächste sein. Die präventive Vorsicht an dieser Stelle als einziges vermeintliches Gegenmittel in der Ausweglosigkeit. Nicht auffallen, nicht provozieren. Für die Kinder des Hauses gibt es nach der Festnahme Josefs ein klares Gebot: Nicht lachen. Selbst kindliche Fröhlichkeit könnte verdächtig sein, wo niemand klar zu definieren weiß, welches Verhalten des achtbaren Familienvaters bedenklich, falsch, auffällig war.

Die Familie Seper führt einen offenen Haushalt, denn auf Gastfreundschaft wird Wert gelegt. In den Wintermonaten vermieten sie Zimmer an Schüler und Schülerinnen, die den täglichen Schulweg von ihren Heimatdörfern nach Oberwart während der kalten Jahreszeit nicht zurücklegen hätten können. In diesem folgenschweren Herbst wohnt ein junger Heranwachsender bei der Familie. Er, der das Ehepaar nach der Vorladung zum Bahnhof begleitete, behält die Szene für immer in seiner Erinnerung: „Ich sehe mich heute noch den kleinen Wagen mit dem Koffer darauf ziehen, das verzweifelte Ehepaar hinter mir hergehend.“ Und dann: „Bahnhöfe sind mir bis heute suspekt.“

Der Zug führt Josef Seper in ein mehrere Jahre andauerndes Martyrium. Für die Freilassung hätte es nichts weiter gebraucht als die Verbürgung von Dreien. Eine anscheinend simple Forderung, tatsächlich unmöglich in der Umsetzung. Zeugnis über die Unschuld des Angeklagten abzulegen, ist ein zu großes Wagnis.
Wenn die Angst nicht lähmend gewesen wäre …

Maria Racz

Seper József (Josef)

1907-ben született és Felsőőr/Ober-wart-ban kereskedelmi alkalmazott volt. Mély hítü katolikusnak ismerték. A téli hónapokban, feleségével együtt szobákat adtak bérbe olyan diákoknak, akiknek az út az iskolába a téli időszakban nagyon nehéz lett volna. A második világháború elején Seper Józsefet, mint a „Rote Hilfe“ ellenállasí csoport tagját, hazaárulási előkészület miatt letartóztatták. 1943 január 28.-án kivégezték.

Josef Seper

rođen 1907, bio je zaposlenik u trgovini u Borti, a svi koji su ga poznavali opisuju ga kao duboko vjernog katolika. Za vrijeme zimskih mjeseci je sa svojom suprugom izdavao sobe učenicima kojima je put do škole bio otežan u hladnom periodu godine. Početkom Drugog svjetskog rata Josef Seper je kao član „Crvene pomoći“, grupe otpora, uhićen „zbog pripreme veleizdaje“. Pogubljen je 28. 1. 1943. godine.

Josef Seper

1907 upro them alo, Erbate ojs biknaschi bu-tschalinlahi taj igen patschajipeskero katolik lo sina. Ando dschendeskere masektscha ov taj pri dschuvli khera le ischkolaschenge rodnahi, savenge o ischkolakero drom Erbate andi schudri berscheskeri cajt igen pharo ujahi. Kada o dujto themeskero haburi kesdintscha, o Josef Seper uso „Lolo Pomoschago“ use gelo, jek grupn savi gejng o reschim sina, „vasch o keripe gejng o utscho phukavipe“ ande tschapim lo ulo. Ando 28.1.1943 murdarde le.

יוסף שפר

נולד ב-1907 , היה פקיד בעסק מסחרי באוברווארט, קטולי ובעל אמונה עמוקה. בחדשי החורף השכירו, הוא ואישתו, חדרים לתלמידים, שדרכם לבית הספר באוברווארט בחודשי החורף הקשים הייתה מפרכת מדי. יוסף שפר הצטרף לקבוצה מחתרתית בשם "העזרה האדומה" ונאסר בתחלת מלחמת העולם השנייה "בגין מעשי הכנה לבגידה". ב-28.01.1943 הוא הוצא להורג.