Zwischenkriegszeit

Für die katholische Kirche und die Gläubigen des Burgenlandes waren die Veränderungen durch die Abtrennung des Burgenlandes von Ungarn 1921 in Bezug auf die Kirchenorganisation und das Schulwesen von Bedeutung. Oberwart/Felsőőr gehörte bis 1921 zur Diözese Szombathely/Steinamanger. Die Übergabe der Pfarren an die neu eingerichtete Apostolische Administratur Burgenland, der Vorgängerin der 1960 errichteten Diözese Eisenstadt, war nicht ganz problemlos, weil ein überwiegender Teil der katholischen Priester für einen Verbleib bei Ungarn eintrat (vgl. Nickl, 1991, 105).

Bis zur Abtrennung von Ungarn galt im Gebiet des Burgenlandes die ungarische Schulgesetzgebung. Die Schulen unterstanden in Ungarn zum überwiegenden Teil der konfessionellen Administration. In Österreich hingegen waren seit 1869 bereits 90 Prozent der Pflichtschulen staatlich. Zwischen Sozialdemokraten und Christlich Sozialen entflammte nun ein Streit um die Anwendung der österreichischen Gesetzgebung auf die konfessionellen burgenländischen Schulen. Dieser sogenannte „Burgenländische Schulstreit“ wurde nicht gelöst, die ungarische Gesetzgebung hatte im Burgenland de facto Gültigkeit bis 1938, als das NS-Regime die konfessionellen Schulen auflöste.

Dem Staatsstreich durch die Ausschaltung des Parlaments im Jahr 1933 stand die katholische Kirche nicht unbedingt feindlich gegenüber. Engelbert Dollfuß selbst war an einer katholischen Renaissance interessiert, indem er einen „sozialen, christlichen deutschen Staat Österreich auf ständischer Grundlage, unter starker autoritärer Führung“ im September 1933 ankündigte. Bereits im Mai 1933 wurde das Konkordat von Kanzler Engelbert Dollfuß, Justizminister Schuschnigg und dem Heiligen Stuhl unterzeichnet. Es sicherte unter anderem den kirchlichen Einfluss auf Schulen und Eherecht. Nach der Außerkraftsetzung des Konkordats 1938 bis 1945 in der NS-Zeit wurde es von der Regierung der Zweiten Republik in der Gültigkeit von 1933 wieder anerkannt.

In dieser Zeit war Karl Michl katholischer Pfarrer von Oberwart/Felsőőr. Ihm wurde 1921 das Amt des Ministers für Unterricht und Kultus von der kurzlebigen Regierung des in Oberwart/Felsőőr ausgerufenen Staates Leitha-Banat (Lajta-Bánság) angeboten. Er wurde offensichtlich als Gegner der Angliederung des Burgenlandes angesehen. Allerdings konnte er sich diesem Ansinnen entziehen und nahm das Amt nicht an. Pfarrer Karl Michl gilt als Mentor und Initiator der Idee des 1917 errichteten Friedhofes der Gemeindeverwaltung für SpitalspatientInnen und Angehörige anderer Religionen (vgl. Sill/Triber, 1977, 394). Möglicherweise stand dahinter auch der Wunsch, diesen Personenkreis nicht am katholischen Friedhof begraben zu wollen.

A két világháború között

Egészen a Magyarországtól való elcsatolásig Burgendland területén a magyar oktatási törvények voltak érvényben. Magyarországon az iskolák túlnyomó részben egyházi administráció alatt voltak. Ausztriában viszont már 1869 óta a kötelező iskolák 90 százaléka állami iskola volt. Ezt az úgynevezett „Burgenlandi iskolavitá“–t nem oldották meg, Burgenlandban ténylegesen 1938-ig a Magyar törvény volt érvényes, amikor az NS-uralom az egyházi iskolákat megszüntette.


Vrijeme između dva svjetska rata

Na području Gradišća je vrijedio mađarski zakon o školama do trenutka odvajanja od Mađarske. Škole su najvećim dijelom podlijegale pod vjersku upravu. Nasuprot tome, u Austriji je već od 1869. godine 90 posto obavezog školovanja bilo pod okriljem države. Ova takozvana „gradišćansko-školska svađa“ nije uspjela biti riješena. Mađarsko zakonodavstvo je u Gradišću de facto bilo na snazi sve do 1938. godine, a tada je nacionalsocijalistički režim ukinuo religijske škole.

Maschkarutni haburiskeri cajt

Dschi uso putrinipe le Ungrikostar ando than le Burgenlandistar o ungriko ischkolakero tschatschipe delahi. O lek buteder ischkoli telal o konfesijoneli birovtschago le Ungrikostar terdschonahi. Andi Austrija sajt 1869 imar 90 procenti le ischkolendar schtotlichi sina. Ada afka akardo „burgenlanditiko ischkolakero schtrajtinipe“ na putrim ulo, o ungriko tschatschipe ando Burgenland dschi 1938 delahi, dschimeg o NS reschim o konfesijoneli ischkoli putrintscha.

בין שתי מלחמות העולם

עד להתנתקות מהונגריה חל חוק החינוך ההונגרי בבורגנלנד. בתי
הספר בהונגריה היו כפופים ברובם לרשויות הדתיות. לעומת זאת
90 אחוז מתלמידי חינוך חובה באוסטריה למדו כבר בשנת 1869
בבתי ספר ממלכתיים. המחלוקת בעניין זה לא נפתרה ולמעשה
נשאר החוק ההונגרי תקף דה פקטו בבורגנלנד עד 1938. בשנה זו
חיסלו הנאצים את כל בתי הספר של רשויות הדת.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Vereidigung der Heimwehr auf der Wiese beim Bahnhof, um 1930. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
2) Direktor Hermann Schwartz (von 1911 – 1938 Lehrer in Oberwart) mit seiner großen Schülerschaft. Eine Schulklasse beherbergte bis in die zwanziger Jahre nicht selten um die 100 Kinder. (Quelle und Foto: Toth, Ludwig und Herta: Oberwart in alten Ansichten. Zaltbommel 1982.)
3) Doch auch die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP – heute SPÖ) war in Oberwart aktiv. Der „Arbeiter-Radfahrer-Bund Österreichs“ (Vorläufer des ARBÖ) bei einer Demonstration zum 1. Mai. Diese Aufnahme wurde vor dem Jahr 1934 gemacht. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
4) Katholische Kirche mit katholischer Volksschule. Dem Staatsstreich durch die Ausschaltung des Parlaments im Jahr 1933 stand die katholische Kirche nicht unbedingt feindlich gegenüber. Engelbert Dollfuß war an einer katholischen    Renaissance interessiert. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)