Dr. Károly Fuith

1884 – 1966 * Rechtsanwalt

Károly Fuith wurde als Sprössling einer alteingesessenen Wirtsfamilie in Pinkafeld geboren. Er besuchte das Gymnasium in Györ und Veszprem. 1912 schloss er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Budapest mit dem akademischen Grad Dr. jur ab. Er heiratete die in Pécs beheimatete Lehrerin Katharina Galba und eröffnete in der Steinamangererstraße in Oberwart eine Rechtsanwaltskanzlei. Bereits ab 1909 war Károly Mitglied bzw. Präses des katholischen Schulstuhles/Kirchenrates, d.h. er engagierte sich schon in jungen Jahren in gemeinschaftlichen Belangen der Oberwarter Kommune.

Zwischen 1914 und 1918, also in der Zeit des 1. Weltkrieges, leistete er seinen Militärdienst ab und befand sich in der anschließenden Rätezeit zwei Monate lang in der Emigration in der Steiermark.

Bereits vor dem Anschluss Westungarns, des heutigen Burgenlands, an Österreich, war Fuith für drei Jahre Kommandant der Feuerwehr in Oberwart. Er war auch Ausschussmitglied des „SC Oberwart 1912“ und Mitglied des Gewerbevereins (in beiden Vereinigungen amtierten auch jüdische Geschäftsleute aus Oberwart). Schließlich verschlug es ihn in die Politik: Der für sein energisches Auftreten bekannte Fuith war ab 1923 Bezirksobmann der Christlichsozialen Partei, für die er zwischen 1930 und 1934 im Burgenländischen Landtag als Abgeordneter saß. Von 1932 und bis 1934 stand er der Partei als Landesparteiobmann vor.

Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland am 13. März 1938 wurde Fuith verhaftet und im Bezirksgericht Oberwart inhaftiert. Die Vorwürfe, er habe „Innitzer-Gelder versteckt“ (Auskunft seiner Schwiegertochter Therese Fuith) erwiesen sich als haltlos, sodass Károly Fuith nach einigen Tagen wieder freikam. Im 2. Weltkrieg hatte Fuith den Tod seines Sohnes Julius, der 1944 als Tiefaufklärer über der Themse in London abgeschossen wurde, zu beklagen. Die beiden anderen Kinder waren Ladislaus und Edith.

Gemeinsam mit seinem Sohn Ladislaus Fuith führte Károly Fuith ab den Fünfzigerjahren eine gut gehende Anwaltskanzlei. Der passionierte Jäger Károly widmete sich auch weiterhin dem Gemeinwesen, so z.B. als Bezirksjägermeister. Sein Engagement für die katholische Kirche wurde zuletzt mit dem Silvesterorden des Papstes honoriert.