Jüngste Kultusgemeinde des Burgenlandes

In Schlaining, Güssing und Rechnitz siedelten sich im 17. Jahrhundert jüdische Familien an. Diese Orte waren Zentren der grundherrschaftlichen Macht der Batthyánys. Sie gestatteten den Juden und Jüdinnen gegen eine Steuerleistung den Aufenthalt und ein eingeschränktes Wirtschaftsleben.

Mit der bürgerlichen Revolution verlor der Adel die alleinige Macht seines Standes, denn nun wurden Gesetze zur Gleichstellung aller BürgerInnen im Ungarischen Reichstag verabschiedet. Schon 1840 beschloss dieser per Gesetzt den freien Handel, die freie Berufsausübung und, bis auf wenige Ausnahmen, die Niederlassungsfreiheit für Juden und Jüdinnen. Mit dem „Israelitengesetz“ 1867 in Ungarn wurde der jüdischen Bevölkerung auch die politische und bürgerliche Gleichstellung garantiert (vgl. Mindler, 2011, 77ff).

In diesen Jahren siedelten sich daher viele jüdische Familien auch in anderen Gemeinden der Region an. Als aufstrebender Ort war Oberwart/Felsőőr besonders attraktiv für die Ansiedlung. Noch vor 1840 genossen einzelne jüdische Familien besondere Rechte, und so findet sich die erste registrierte Eintragung von Juden in Oberwart/Felsőőr im Jahre 1793. Ihre Namen waren Aron Samson und Löbl David Schay. Die Zahl der jüdischen OberwarterInnen stieg im Jahr 1890 auf 101. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Schlaininger jüdischen Familien. Seit 1868 gab es daher in Oberwart/Felsőőr eine Filialgemeinde der israelitischen Kultusgemeinde Schlaining. Mit dem Anstieg der Mitglieder erhoben diese nun auch das Recht auf Bildung einer eigenständigen Kultusgemeinde. Aber auch religiöse Gründe trieben den Loslösungsprozess von Schlaining voran. Die eher liberal ausgerichteten OberwarterInnen sahen sich in der neologischen Richtung des ungarischen Judentums beheimatet, während Schlaininger Mitglieder konservativ ausgerichtet waren. Schließlich kündigte der Rabbiner Felix Blau aus Schlaining seine dortige Anstellung und übersiedelte 1923 in die Filialgemeinde nach Oberwart/Felsőőr (vgl. Mindler, 2011, 88ff).

Längst besaß die Filialgemeinde Oberwart/Felsőőr alle für das religiöse Leben nötigen Einrichtungen. Als das Zimmer im Maisl’schen Haus als Bethaus zu klein wurde, errichtete man die Synagoge im Jahr 1904. Etwa zwischen 1896 und 1910 wurde der jüdische Friedhof angelegt. Noch 1888 wurde die Tochter des jüdischen Kantors Emanuel Kern am evangelischen Friedhof beerdigt. Im Jahr 1910 überließ die Evangelische Kirche Oberwart der israelitischen Kultusgemeinde einen Teil ihres Grundes für die Errichtung des jüdischen Friedhofes (vgl. Mindler, 2011, 118ff).

In der Zwischenkriegszeit überholte die Filialgemeinde Oberwart/Felsőőr ihre Muttergemeinde an Einfluss und suchte bei den zuständigen Behörden um Anerkennung als eigene Kultusgemeinde an. Im Jahr 1930 wurde von der Bezirkshauptmannschaft der Bescheid erteilt, dass Oberwart/Felsőőr als eigenständige Kultusgemeinde anerkannt wird. Wegen der Vertreibung der jüdischen OberwarterInnen 1938 hatte die Geschichte dieser Kultusgemeinde aber nur weniger als ein Jahrzehnt Bestand.

Burgenland legfiatalabb hitközsége

Österreicher Leopold volt Felsőőr/Oberwart-ban az első be-jegyzett zsidó (1793). Oberwart/Felsőőr-ben egyes zsidó családok már az 1848-as Polgári Forradalom előtt különleges jogokat élveztek. 1868 óta Felsőőr a szalonaki hitközség leányegyháza volt, viszont a leánygyülekezet liberálisabb irányzatú volt és nagy taggyarapodást élvezett. 1904-ben itt zsinagógát építettek, 1910-ben a Felsőőr/Oberwart-i Evangélikus Egyház temetőterületének egy részét átengedte. 1930-ban a felsőőri leánygyülekezet önálló hitközséggé vált.

Najmlađa kulturna zajednica Gradišća

Prvi registrirani Židov u Borti bio je Leopold Oesterreicher. U Borti (Oberwart/Felsőőr) određene židovske obitelji su uživale posebna prava još i prije građanske revolucije 1848. godine. Od 1868. postojala je Podružna zajednica Izraelske kulturne zajednice Stadtschlainig, pri čemu je Podružna za-jednica bila liberarnije orijentirana i doživjela je velik pri-ljev novih članova. 1904. ovdje je osnovana sinagoga, 1910. Evangelička crkva Borta prepustila je dio zemljišta svog groblja. 1930. Podružna zajednica Borta se osamostalila i osnovana je neovisna kulturna zajednica.

I lek terneder kultusgemajnde le Burgenlandistar

O erschti upre limo dschido Erbate (1793) sina o Leopold Oesterreicher. Andi Erba/Felsöör, le barikane dschidovtschengere familiji imar angli polgarengeri revolucijona 1848 avre tschatschiptscha sina. Sajt 1868 i Erba jek filijalakeri gemajnde la kultusgemajndatar Schlaining sina, kaj i filijalakeri gemajnde liberali orijentirim sina taj igen baro use naschipe terdschivtscha. 1904 adaj jek sinagoga kerdi uli, 1910 i masuni khangeri Erba jek falato lengere temetischiskere thanestar prik lenge dine. 1930 i filijalakeri gemajnde Erba akor jek ajgeni kultusgemajnde uli.

אוברווארט – הקהילה הצעירה ביותר בבורגנלנד

היהודי הראשון שהשתקע באוברווארט (1822) היה ליאופולד אסטרייכר. עוד לפני המהפכה של 1848 היו למספר משפחות יהודיות באוברווארט/פלשואור זכויות ייחודיות. משנת 1868 ואילך הייתה הקהילה היהודית באוברווארט לקהילת בת של קהילת שליינינג. קהילת הבת באוברווארט הייתה יותר ליברלית מקהילת האם בשליינינג. הרבה נהרו לקהילה. ב-1904 נבנה בית כנסת במקום וב-1910 הקצתה הכנסיה הפרוטסטנטית במקום חלק מאדמות בית הקברות לקהילה היהודית. ב-1930 הקהילה נעשתה לקהילה עצמאית.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Lehrzeugnis, ausgestellt am 15. August 1901 von den Brüdern Löwy. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
2) Die Synagoge im Herzen Oberwarts/Felsőőr. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
3) Anteilschein für den Bau der Synagoge Oberwart. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
4) Es scheint, als wollte der Fotograf vom gewählten Standort die drei christlichen Kirchen und die Synagoge (in der Mitte des Bildes) in die dramaturgische Gewichtung der Abbildung rücken. Dies mag als Beweis dafür gelten, dass lange vor 1938 den BeobachterInnen von Oberwart/Felsőőr – und möglicherweise den OberwarterInnen selbst – Multireligiosität und -ethnizität als Wahrzeichen dieser Gemeinde bewusst waren. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)