Ibolya und Sándor Dömötör

1926 bzw. 1919 – 1999 * vermutlich Weber

Über den Lebensweg des Ehepaares Dömötör gibt es nur wenige verlässliche Daten. Als relativ sicher gilt, dass Ibolya und Sándor Dömötör 1955 aus Budapest nach Schweden geflüchtet sind und dort Aufnahme gefunden haben. Beide waren geschickte Weber, es ist allerdings nicht mehr nachzuvollziehen, womit sie ihren Lebensunterhalt in Schweden tatsächlich bestritten. Sándor Dömötör soll Vorträge gehalten, vielleicht eine Lehrtätigkeit ausgeübt haben, wodurch sich die Rente erklärt, die er monatlich von der Post in Oberwart abholte. Laut Auskunft des reformierten Pfarrers von Oberwart sollen es sentimentale Gründe gewesen sein, die zur Übersiedelung des Ehepaars nach Oberwart geführt hatten: Man wollte wieder in der Nähe Ungarns sein, und zwar in einer Gegend, in der ungarisch gesprochen wird ...

Nachdem sie zunächst in einem feuchten Haus in Oberwart Unterkunft gefunden hatten, eröffnete sich ihnen Anfang der Neunzigerjahre die Möglichkeit, in eine renovierte Wohnung im Oberwarter Hochhaus zu ziehen. Auch dort gingen sie ihrer Leidenschaft für das Weben von Teppichen auf zwei Webstühlen nach. Offenbar versuchten sie, wenn auch mit geringem Erfolg, ihre Erzeugnisse, die als „modern“ beschrieben werden, zu verkaufen. Jedenfalls aber waren die Wände ihrer Wohnung über und über mit Teppichen drapiert, denen aber eine spätere Expertise des Dorotheums in Wien keinen besonderen Wert attestierte.

Allmählich setzte ein seltsamer Vereinsamungsprozess der beiden alten Leute mitten im Stadtkern von Oberwart ein. Während die Frau mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und schließlich nicht nur an den Rollstuhl gefesselt war, sondern überhaupt bettlägerig wurde, konnten die wenigen Menschen, die die beiden an sich heran ließen, bei Sándor Dömötör zunehmend Verfolgungswahn feststellen. Darüber hinaus führten die schwedische Bankenkrise und die Abwertung der Krone in den frühen Neunzigerjahren dazu, dass die monatlich bezogene Pension zum Überleben kaum noch reichte. Da Sándor Dömötör die Miete ganz oder teilweise schuldig blieb und möglicherweise aus falschem Stolz seine Probleme nicht kommunizierte, wurden die beiden schließlich in eine andere Wohnung im Hochhaus delogiert. Der alte Mann reagierte mit Drohungen, das Hochhaus in Brand zu setzen, was laut dem damaligen Bürgermeister sogar zur Anschaffung einer Drehleiter der Feuerwehr für den Evakuierungsfall führte.

Schließlich musste die Wohnung des Ehepaars wegen Verwesungsgeruchs aufgebrochen werden: Beide waren innerhalb weniger Tage verstorben, ohne dass jemand Notiz davon genommen hätte. Da keine Hinterlassenschaft vorhanden war, wurden sie auf dem Gemeindearmenfriedhof begraben.

Dömötör Ibolya és Sándor

1926-ban valamint 1919-ben születtek. 1955-ben menekültek Budapestről Svédországba. Ott valószínüleg mint szövők, Dömötör úr esetleg mint tanító is, dolgoztak. Annak érdekében, hogy közelebb legyenek magyar hazájukhoz, Felsőőr/Oberwart-ba költöztek. Az 1990-es években egy felújított lakásba költözhettek a „Hochhaus“-ba. Itt is szőttek. 1999-ben, közvetlenül egymás után, meghaltak. Elmagányosodásuk miatt, csak a feloszlásra utaló szagok figyelmeztettek halálukra.

Ibolya i Sándor Dömötör

rođeni 1926. odnosno 1919. godine, pobjegli su 1955. iz Budimpešte u Švedsku. Tamo su najvjerojatnije radili kao tkalci, a također je moguće da je gospodin Dömötör radio kao podučavatelj. Da bi bili blizu svoje domovine, preselili su u Bortu (Oberwart/Felsőőr). De-
vedesetih godina 20. stoljeća uselili su se u svježe renovirani stan jedne zgrade. I ovdje su se bavili tkanjem. 1999. preminuli su kratko jedno nakon drugog. Kako su živjeli u osamljenosti, na njihovu smrt je upozorio tek neugodan zadah iz njihovog stana.

Ibolya taj Sándor Dömötör

1926 taj 1919 upro them ale, ando bersch 1955 andar Budapest andi Schvedija naschi gele. Odoj, afka aun lim ol, oj ojs khujaschkija taj o raj Dömötör ojs meschteri butschalinahi. Kaj lengera ungrika hajmatake pasche le schaj on, andi Erba/Felsöör cidine. Ando 1990te bersch jek nevo kher ando Erbakero utscho kher uschtidine. Te adaj khudnahi. 1999 jek palo avro, mulo. Kaj on mindig korkore sina, erscht o bibastalo sungipe angle antscha, hot mule.

איבויה ושנדור דומוטור

נולדו ב-1926 (אי) ו-1919 (ש). ב-1955 הם ברחו מבודפשט לשוודיה. הם עבדו שם כנראה כאורגים, אדון דומוטור אולי כמורה. כדי להיות קרובים למולדתם ההונגרית הם עברו לאוברווארט/פלשואור. בשנות התשעים הם יכלו להכנס לדירה משופצת בבניין רב קומות. גם כאן הם עסקו באריגה. ב-1999 הם מתו שניהם תוך זמן
קצר. הם חיו בבדידות כל כך מוחלטת, שרק ריח הבאושים שעלה מהדירה לאחר זמן גרם לגלות את מותם.