Heinrich Müller

1919 – 1983 * Kriegstäter und -opfer

In Niederösterreich geboren, war Heinrich Müller mit seiner Mutter noch vor dem Krieg nach Polen ausgewandert, wo er beim Einmarsch der Deutschen Wehrmacht für die Waffen-SS rekrutiert wurde. In dieser Einheit wurde auch er in Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung verstrickt. Dabei dürfte er ein Trauma erlitten haben, von dem er sich nie erholen sollte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Heinrich Müller von den Sowjets gefangen genommen und in ein Straflager nach Sibirien gebracht. 1948 gelang ihm die Flucht. Auf abenteuerlichen Wegen schlug er sich nach Österreich durch. 1949 lernte er auf einem Gutshof in Siegendorf Borso (Anmerkung: eine Romni aus Oberwart) kennen, mit der er in Oberwart eine Familie gründete (Anmerkung: Sie lebten in der zweiten Roma-Siedlung).

Heinrich verrichtete Tätigkeiten, die seinen Qualifikationen nicht im Mindesten entsprachen. Er war nämlich ein gebildeter Mann, war Volksschullehrer gewesen und hatte in Polen unterrichtet. Von den Roma wurde er geringschätzig „Polak“ genannt. Er war ein Hüne von einem Mann, fast zwei Meter groß, bullig und sehr stark. Er hatte brünette Haare, seine Kleidung war unauffällig, meist trug er eine Cordhose und ein Hemd. Wenn er betrunken war, brach aus ihm heraus, was er im Krieg erlebt hatte. Dann begann er zu exerzieren und kommandieren, wie er es gelernt hatte, bis er sich niedersetzte und polnisch zu reden begann, wobei er wie ein kleines Kind weinte. Der Krieg hatte ihn gebrochen.

Bis Ende der sechziger Jahre arbeitete Heinrich Müller als Hilfsarbeiter am Bau. Wie viele andere suchte er Trost im Alkohol ... , woran schließlich 1970 auch seine Beziehung zu Borso scheiterte. Er wurde von einem Oberwarter Bauern aufgenommen. Als er 1983 (Anmerkung: 1984 laut Totenbuch) starb, wurde er auf dem Armenfriedhof begraben. Sein Grab wird von einem Enkel gepflegt.

Quelle: Stefan Horvath: Atsinganos. Die Oberwarter Roma und ihre Siedlungen. Oberwart 2013.

Müller Heinrich

1919-ben született Alsóausztriában. Még a háború előtt édesanyjával kivándorolt Lengyelországba, ahol elemi iskolai tanító lett. A „Waffen SS“ betoborozta és civil lakosság elleni bűntényekbe keveredett bele. 1948-ban menekült egy szibériai büntetőtáborból. 1949-ben meg-ismerte Borso-t, egy Felsőőr/Oberwart-i Romni-t és családot alapított. A háborús trauma következtében alkoholista lett. 1970-ben felbomlott a család. Egy Felsőőr/Oberwart-i paraszt család bevette a családba és 1983-ban meghalt.

Heinrich Müller

rođen 1919. u Donjoj Austriji, izbjegao je još prije rata s majkom u Poljsku, gdje je postao učitelj u osnovnoj školi. Regrutiran je od strane Oružanog zaštitnog odreda (Waffen-SS), gdje je bio upleten u zločin protiv civilnog stanovništva. 1948. pobjegao je iz sibirskog kaznenog logora. 1949. upoznao je djevojku Borso, Romkinju iz Borte, i osnovao obitelj. Postao je alkoholičar, što je bila posljedica njegovih ratnih trauma. 1970. njegova veza doživjela je propast. Jedan bortanski seljak ga je primio kod sebe. Preminuo je 1983. godine.

Heinrich Müller

1919 andi Telutni Austrija upro them alo, pra dajaha meg anglo haburi andi Polnija ar phirtscha, kaj lo flogoskero ischkolakero meschteri ulo. La „Waffen-SS-atar“ ande cidim, ando bibastalo tradipe gejng o civilakere polgartscha ande dschumim lo ulo. 1948 andar jek sibirischi logeri naschi gelo. 1949 la Borso te prindscharel siklino, jek Erbakeri Romni taj familija laha kertscha. Ov but pilahi, jek koja leskere haburiskere terdschipestar. 1970 donde gele. Jek Erbakero gadscho upre le lija. Ov 1983 mulo.

היינריך מילר

נולד ב-1919 באוסטריה התחתית, היגר עם אימו עוד לפני המלחמה לפולין והיה שם מורה בבית ספר עממי. גוייס על ידי ה-ס.ס. והסתבך במעשי פשע נגד אזרחים. ב-1948 הוא ברח ממחנה עונשין בסיביר. 1949 הכיר את בורסו, נערה מהרומה באוברווארט ויחד ייסדו משפחה. הפך מכור לאלכוהול, הסיבה - טראומות המלחמה. ב-1970 נתפרדה החבילה (הזוגיות עם בורסו). איכר מאוברווארט אסף אותו לביתו. הוא מת ב-1983.