Großgemeinde im Komitat Vas

Mit der Reorganisation der ungarischen Komitatsverwaltung 1777 bekam Oberwart/Felsőőr erstmals auch eine Rolle in der Verwaltung als Unterstuhlbezirk mit einem Richter zugesprochen. Die Unterstuhlrichter waren die unterste gerichtliche Behörde Ungarns. Damit begann ein erster Entwicklungsschub der Gemeinde, die zu dieser Zeit etwa 1.800 EinwohnerInnen zählte. Durch die Einrichtung von Amtsstellen nahm der Verkehr aus der Umgebung zu, und auch das Gewerbe erlebte einen Aufschwung.

Nach dem Revolutionsjahr 1848 kam es zu einer neuerlichen Verwaltungsreform. Zu dieser Zeit hatte Oberwart/Felsőőr schon etwa 2700 EinwohnerInnen. Nach einigen Veränderungen, in denen Pinkafeld kurzzeitig den Rang als Oberstuhlrichteramt übernehmen konnte, wurde Oberwart/Felsőőr im Jahr 1872 endgültig Bezirksvorort und Sitz des Oberstuhlrichteramts.

Als Großgemeinde hatte Oberwart/Felsőőr auch erweiterte Rechte in der Verwaltung, die im Wesentlichen in der Selbstorganisation innerer Angelegenheiten, in der Beschlussfassung und Durchführung durch eigene Exekutivorgane und Amtspersonen, in der Einhebung von Gemeindesteuern und in der Betreuung von Gemeindeschulen und sozialen Einrichtungen bestand.

Die Beamtenschaft der Großgemeinde setzte sich aus dem Richter und dessen Stellvertreter, vier Ratsmitgliedern, Gemeindearzt, Gemeindeschreiber, Kassenwart und einem Waisenvater, der seit 1870 als Vormundschaftsbehörde der Gemeinde tätig war, zusammen.

Oberwart/Felsőőr gehörte als Großgemeinde und Sitz des Oberstuhlrichters zu den bedeutendsten 10 Gemeinden des Komitats Vas/Eisenburg. Zu den wichtigsten Behörden und Ämtern zählten in Oberwart/Felsőőr das Kreisgericht, der Kreisarzt, Kreis-Veterinärarzt, das Straßenbauamt, die Wirtschaftsinspektion, das Amt des öffentlichen Notars, das Katasteramt und das Steueramt (vgl. Horváth, 1977, 254ff).

Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts kamen weitere wichtige Entwicklungsschübe für den Ort. Im Jahr 1879 erfolgte die Gründung der deutschsprachigen „Oberwarther Sonntags-Zeitung“. Sie spielte im regionalen Bereich eine bedeutende medial-politische Rolle. Die wichtigste infrastrukturelle Entwicklung war jedoch der Bahnbau von Szombathely über Oberwart/Felsőőr nach Pinkafeld an die Landesgrenze zu Österreich. Anfangs hatte das Vorhaben nicht die nötige Unterstützung seitens der Regierung in Budapest. Mit der Befürwortung eines Rechnitzers, der als Abgeordneter des Bezirks im Ungarischen Parlament saß und als Gutsbesitzer durchaus auch eigennützige Interessen vertrat, konnte die Regierung in Budapest für das Bauvorhaben gewonnen werden. Zu Jahresende 1888 wurde die Bahnstrecke eröffnet. Schon bald dachte man an eine Weiterführung und den Anschluss an das österreichische Bahnnetz. Dieser erfolgte aber erst im Jahr 1925, als der infrastrukturelle Anschluss an das Bahnnetz Österreichs durch die Angliederung des Burgenlandes nötig geworden war (vgl. Schlag, 1977, 261ff).

Vasmegyei Nagyközség

1777-ben lett Felsőőr/Oberwart először „Alszolgabíróság“ (Alsófokú Járási Székhely), bíróval (legalacsonyabb bírósági fokozat). A forgalom és az ipar fejlődött. 1872-ben a város vég- legesen járási székhely lett, főszolgabírósággal és Vas Megye tiz legjelentősebb községeinek egyike volt, járásbírósággal, körzeti orvossal, utépitési hivatallal, közjegyzővel stb. 1879-ben alapították az „Oberwarther Sonntags-Zeitung“-ot (Felsőőri Vasárnapi Újság). 1888-ban vezették tovább Felsőőr/Oberwart-on keresztül a Szombathelyről jövő vasútvonalat Pinkafőig.


Velika općina u Željeznoj županiji (Komitat Vas)

1777. Borta (Oberwart/Felsőőr) postala je po prvi put „Unterstuhlbezirk“ sa sucem (najniža sudska uprava). Promet i obrti su počeli rasti. 1872. konačno postaje glavni grad okruga i sjedište „Oberstuhlrichteramt-a“ (viša sudska uprava) te jedna od 10 najznačajnijih općina Željezne županije (Eisenburg/Komitat Vas), s okružnim sucem, okružnim liječnikom, upravom za izgradnju cesta, javnim bilježnikom itd. 1879. utemeljene su i prve gradske novine – „Oberwarther Sonntags-Zeitung“. 1888. produžena je željeznička linija od Sambotela (Szombathely) preko Borte do Pinkafelja (Pinkafeld).

Bari gemajnde ando komitat Vas

1777 Erbate/Felsöör erschtivar „Unterstuhlbezirk“ le biroha (telutno birovtschagoskero biroschago) faker taj biknipe use lija. 1872 o foro becirkiskero anglutno than taj beschipe le uprutne richteriskere birovtschagostar ulo taj jek le 10 barikane gemajndendar le komitatistar Vas/Eisenburg sina, le biroschagoha, badariha, dromeskere bauninipeskere biroschagoha, pradime notariha taj buter. 1879 i „Erbakeri kurkeskeri cajtung“ kerdi uli. 1888 i srastunakeri linija andar Szombathely pedar Erbate Pinkafate bajder kerdi uli.

קהילה בקומיטאט וואש

ב-1777 נפתח לראשונה בית משפט, ערכאה ראשונה, עם שופט מקומי באוברווארט/פלשואור. התחבורה והעסקים התרחבו. ב-1872 העיר הייתה לעיר המחוז ובית המשפט הועלה לדרגת בית משפט מחוזי וכך הייתה אוברווארט לאחת מעשר הקהילות החשובות בקומיטאט וואש/אייזנבורג. מעתה היו בה בית משפט מחוזי, רופא מחוז, הלשכה לסלילת כבישים, נוטריון וכ'ו. 1879 יצא לאור השבועון זונטאגסצייטונג של אוברווארט. 1888 האריכו את מסלת הברזל הבאה מסומבאתי עד לפינקפלד.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Die Herren des Bauamts. (Foto: Privatsammlung Jezerniczky)
2) Kolorierte Postkarte einer Straßenansicht von Oberwart/Felsőőr. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
3) Eine Aufstellung am Oberwarter Bahnhof aus dem Jahr 1932. (Foto: Archiv Bgld. Forschungsgesellschaft / Weber)
4) Brückenbau in Oberwart/Felsőőr. (Foto: Privatsammlung Jezerniczky)