Armut

Im Totenbuch des Gemeindefriedhofs von Oberwart/Felsőőr finden sich Eintragungen, welche die Beerdigten als „Gemeindearme“ bezeichnen. Bis in die Zwischenkriegszeit war die Fürsorge eine Angelegenheit der Gemeinden, weshalb dieser Bergriff verwendet wurde.

Ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in der ungarischen Reichshälfte die öffentliche Fürsorge und Armenversorgung in die Hände der Gemeinden gelegt. Nach der Angliederung des Burgenlandes an Österreich 1921 hatte das Heimatrecht von 1863 Gültigkeit. Es regelte unter anderem auch den Anspruch auf Armenversorgung durch jene Gemeinde, deren Heimatrecht man besaß (vgl. Reiter, 2001, 6). Ab 1938 von reichsdeutschen fürsorgerechtlichen Bestimmungen abgelöst, wurde die staatliche Fürsorge 1948 zu einem Landesgesetz, das ab 1970 umfangreich neugestaltet und als Sozialhilfegesetz der Länder – das Burgenland verabschiedete das Gesetz 1974 – abgelöst wurde.

Aber nicht nur OberwarterInnen oder EinwohnerInnen aus dem Bezirk Oberwart, die auf die Fürsorge angewiesen oder beschäftigungslos waren, sind hier begraben, sondern auch Angehörige von Familien, für die ein Grab am konfessionellen Friedhof finanziell nicht leistbar war.

So finden sich in diesem Totenbuch vor allem Eintragungen von Verstorbenen, deren Berufe kein ausreichendes Einkommen in dieser Zeit ermöglichte. Am Gemeindefriedhof sind daher vor allem Menschen beerdigt, die aus Berufsgruppen wie Taglöhnern, Schuhmachergehilfen, Nachtwächtern, Hilfsarbeitern, Landarbeitern, aber auch aus kaum mehr anzutreffenden Berufen wie Kammerdienern, Kutschern, Lokomotivheizern oder Fassbindern kamen. Begraben wurden hier aber auch die Opfer des Zweiten Weltkrieges und der NS-Herrschaft. Daher beerdigte man auch einen französischen Kriegsgefangenen und ukrainische ZwangsarbeiterInnen am Gemeindefriedhof, der auch Spitalsfriedhof genannt wird, weil die meisten der hier Beerdigten im Spital von Oberwart/Felsőőr verstarben.

Der Gemeindefriedhof legt auf diese Weise nicht nur Zeugnis von den sozial schlechten Bedingungen der Zwischenkriegszeit ab, sondern auch von den Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, die im Bezirk Oberwart begangen wurden.

Szegénység

Egészen a két háboru közötti időszakig a szegények és betegek ellátása a községek hatáskörébe tartozott, a „község szegényei“-ről volt szó. 1948-ban az állami gondoskodás tartományi törvénnyé lett. Állami gondozkodásra szoruló embereken kívül, a községi temetőben olyan embereket is temettek el, akiknek családjai a felekezeti temetőben nem tudtak sírhelyet megfizetni: napszámosok, segédmunkások, földmunkások, komornyikok, kocsisok ... A Második Világháború néhány áldozatát is ide temették, pl. ukrán kényszermunkásokat és egy francia hadifoglyot.

Siromaštvo

Sve do vremena između dva svjetska rata brigu za siromašne vodile su općine i tad je u uporabi bio termin „općinski siromasi“ („Gemeindearmen“). 1948. briga institucija za siromašne postaje dijelom državnog zakona. Osim skrbi za one koji su financijski bili ugroženi, omogućeno je i sahranjivanje ljudi na Groblje za siromašne i za one osobe čije si obitelji nisu mogle priuštiti pokop na religijskom groblju – obitelji nadničara, pomoćnih radnika i radnika na zemlji, sobara, vozača kočija ... Također su i žrtve Drugog svjetskog rata tu sahranjivane, npr. ljudi iz Ukrajine koji su bili na prisilnom radu, ali i jedan francuski ratni zarobljenik.

Tschoripe

Dschi andi maschkarutni haburiskeri cajt sina o pomoschagoskero birovschago koja le gemajndendar, vakerdo ulo le „gemajndejakere tschoripendar“. 1948 o schtotlichi pomoschagoskero birovschago uso thaneskero tschatschipe. Odola dschene save o pomoschagoskero birovschago pekamlo ol upro tschoripeskero temetischi ande
handle hi, taj odole familijenge save pumenge upro konfesijoneli temetischi grobo naschtig kinahi: Pomoschagoskere- taj thaneskere butjaschtscha, kherskere dinertscha, kutschertscha, … Te opfertscha le dujte themeskee haburistar adaj and handle ule, sar ukrajinakere mujsinipeskere butjaschtscha taj jek francitiko haburiskero astardo.

עוני

עזרה סוציאלית סופקה עוד בשנים בין המלחמות על ידי הקהילות עצמן, לכן נהגו לציין את האנשים שנתמכו כעניי הקהילה. ב-1948 הועברה הדאגה לנזקקים על פי חוק לידי המדינה. בחלקת העניים נקברו לא רק אנשים שחיו מעזרה סוציאלית, אלא גם כאלה, שמשפחותיהם לא יכלו לשלם את האגרה בבתי הקברות הקונפסיונאליים, כמו: שכירי יום, פועלים ועובדי אדמה, חדרנים, עגלונים. גם קרבנות מלחמת העולם השנייה נקברו בחלקה זו: עובדי ועובדות כפיה אוקראינים וכן שבוי מלחמה צרפתי אחד.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) 1925 wurde das Bezirkskrankenhaus ausgebaut und bereits 1931/32 neuerlich erweitert. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
2) 3) Gräber auf dem Gemeindefriedhof Oberwart/Felsőőr. (Foto: OHO)
4) Seiten aus dem Totenbuch des Gemeindefriedhofes. (Foto: OHO)