Kirche und NS-Zeit
Die Politik und Ideologie des katholisch orientierten christlich-sozialen Ständestaates ließ der evangelischen Kirche Österreichs in den Jahren vor 1938 wenig Spielraum für die Teilnahme an politischen und gesellschaftlichen Prozessen. In keinem der politischen Lager fand sie mit ihren Anliegen als religiöse Minderheit auch eine politische Heimat und Unterstützung. Gleichzeitig erlag man auch den Ideologien der Abgrenzung gegenüber anderen religiösen und ethnischen Gruppen. In dem Maße, wie die Identifikation des katholischen Klerus mit dem autoritären Regime unter Dollfuß und Schuschnigg stieg, nahm die emotionale Distanz zum Staat Österreich unter den Evangelischen zu.
Neben den allgemeinen wirtschaftlichen Gründen, derentwegen sich viele zum Nationalsozialismus hingezogen fühlten, sahen die österreichischen Evangelischen das Deutsche Reich auch als das „Mutterland der Reformation“ und der Heimat Luthers. Nach einem Anschluss würde man daher nicht mehr einer religiös geduldeten Minderheit angehören. Nicht alle, die so dachten, waren aber auch überzeugte NationalsozialistInnen. Sie sahen die Machtübernahme der Nationalsozialisten als das geringere Übel. Das betonte „Deutschtum“ der burgenländischen lutherischen Kirche nahm in der Person von Superintendent Theophil Beyer aber auch offizielle Gestalt an (vgl. Zimmermann, 1971, 187).
Der überwiegende Teil der lutherischen Pfarrer und Verantwortlichen in den Pfarrgemeinden begrüßte die Machtübernahme und den Anschluss an Hitler-Deutschland. Die erhofften größeren Spielräume und Entfaltungsmöglichkeiten für die evangelische Kirche stellten sich jedoch nicht ein. Das Schulwesen, bis 1938 im Burgenland noch größtenteils in der Hand konfessioneller Schulbetreiber, wurde verstaatlicht. Damit verloren die evangelischen Pfarren ein wichtiges Instrumentarium für die Bildung und Sozialisierung der Kinder in ihren Gemeinden. Die Schulgebäude wurden beschlagnahmt, Jugendgruppen und Frauenvereine aufgelöst. Das Verbot des Religionsunterrichts an den Schulen musste durch „kirchliche Unterweisungen“ ersetzt werden. Die Unterrichtenden wurden jedoch von den Behörden, einigen LehrerInnen und den Bürgermeistern bespitzelt und bedroht.
Unter den Pfarrern fanden sich aber auch jene, die dem Nationalsozialismus nichts abgewinnen konnten, wie Pfarrer Robert Jacobi aus Markt Allhau, Pfarrer Ludwig Szeberényi aus Siget in der Wart/Őrisziget oder Pfarrer Senior Johann Rajter aus Kukmirn (vgl. Reingrabner, 1983, 152ff). Der Oberwarter Pfarrer und Standartenführer der SA, Franz Böhm, gehörte in diesen Jahren nicht zu dieser kleinen Minderheit kritischer Pfarrer.
Egyház és Nemzeti Szocializmus (NS)
Kilátás arra, hogy a Német Birodalomban és a „Reformáció Anyaország“-ával összekapcsolva megszűnjön kisebbség lenni, volt az oka annak, hogy a hozzácsatolást (Anschluss) az evangélikus egyház részei helyeselték. Ez nem jelent automatikus ideológiai azonosulást a Nemzeti Socializmussal; az alhói és a szigeti lelkészek az NSz-ideológiától távol állónak számítottak. A Felsőőr/Oberwart-i lelkész, Böhm Franz, ellenben az SA „Standartenführer“-je volt. Az Evangélikus egyház elleni repressziók, minden reménység ellenére, ugyanazok voltak, mint minden más felekezet ellen.
Crkva i vrijeme nacionalsocijalizma
Izgledi da u Njemačkom Carstvu i u savezu s „Matičnom Zemljom Reformacije“ neće više biti dio manjine, bili su temeljni razlog podržavanja pripojenja ostalim dijelovima Evangeličke crkve. To nije značilo automatsko ideološko preklapanje s nacionalsocijalizmom; župnici iz Oljhave (Markt Allhau) i Sigeta važili su kao protivnici NS-ideologije. Za razliku od njih, župnik Franz Böhm je važio kao vođa pukovnije Jurišnog/SA odreda (Standartenführer der SA). Unatoč tome, represije protiv Evangeličke crkve bile su, protivno svim očekivanjima, jednake kao i protiv ostalih vjerskih zajednica.
Khangeri taj i NS-cajt
O ardikipe, ande jek nimtschko rajipe taj ando khetanipe le „Dajakere thaniha la reformacijatar“ nisaj tschulipe buter te ol, o koja le use phenipestar uso khetan phandlipe falatendar la masuna khangeratar sina. Ada na butscholahi, hot ada automatischi idejologischi gondo le nacijonalsocijalismusiha hi; o raschaja Ojhavatar taj Sigetatar igen dur bejg la NS-idejologijatar sina. O Erbakero raschaj Franz Böhm, „Standartenführer la SA-jatar“ sina. O represijontscha gejng i masuni khangeri ham o glajchi sina, sar gejng o avre religijonakere khetaniptscha.
הכנסיה בימי השלטון הנאצי
הסיכויים לחיות ברייך הגרמני - מולדת הרפומציה - ולא להיות יותר מיעוט, הווה סיבה לחלק מהקהילה האוונגלית להתייחס ל"אנשלוס" באהדה. אין להסיק מכאן על הזדהות כלשהי עם האידיאולוגיה של הנאצים. הכמרים של אלהאו וסיגט נחשבו כרחוקים מהאידיאולוגיה הנאצית. לעומת זאת היה הכומר של אוברווארט, פראנץ בוהם, נושא הדגל של ה"ס.א." בניגוד לכל התקוות, היו אמצעי הדכוי נגד הכנסיה האוונגלית זהים לאלה
כלפי כל הכנסיות האחרות.
Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1) Auf lokaler Ebene war die Kreisleitung der NSDAP für die Erfassung des zu beschlagnahmenden Eigentums zuständig. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
2) Deutsche Wehrmacht marschiert auf der Straße nach Stadtschlaining an der Südburg-Garage vorbei. Um 1938. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
3) Postkarte aus einer Zeit, als Oberwart/Felsőőr noch im Gau Steiermark lag. Im Hintergrund die evangelische Kirche. (Foto: Burgenländisches Landesarchiv)
4) „Die Biographie des Tierarztes Regierungsrat Paul Pállo, der 1924 in der evangelischen Kirche in Oberwart Paula Köhler, die Tochter des Ortscafetiers Samuel Köhler, ehelichte, wirft einige Fragen auf, ... Alle (!) ZeitzeugInnen, die im Zuge des ,zone38‘-Projektes (Anm.: Jahresschwerpunkt des OHO 2008) interviewt wurden, gaben – unabhängig voneinander – an, dass der Tierarzt Dr. Pállo seinen Sohn und sich nach dem ,Anschluss‘ erschossen hätte, ,weil er Jude war‘. Pállo war evangelischer Konfession (A.B.), soll aber jüdische Vorfahren gehabt haben. Pállos Tochter hingegen erklärte, es läge eine Verwechslung vor: Pállo und Stekler hatten beide Töchter des Cafetiers Köhler geheiratet – Stekler war wegen seiner jüdischen Vorfahren auch verfolgt worden, Pállo hingegen hätte aufgrund seiner Depressionen den Mord und Selbstmord verübt. Pállos Stammbaum sei bis ins 17. Jahrhundert recherchiert worden und wiese keine jüdischen Vorfahren auf. Interessant ist jedenfalls die Tatsache, dass Pállo (vielleicht auch erst durch seinen Selbstmord in der NS-Zeit) von der Ortsbevölkerung als ,Jude‘ wahrgenommen und so im kollektiven Bewusstsein verankert wurde.“ Aus: Mindler, Ursula: Grenz-Setzungen im Zusammenleben. Verortung jüdischer Geschichte in der ungarischen/österreichischen Provinz am Beispiel Oberwart/Felsőőr. Innsbruck – Wien – Bozen 2011. (Foto: Christian Ringbauer)