Gründung der Evangelischen Pfarre A.B.

Eine organisierte lutherische Gemeinde gab es während des Zeitalters der Reformation in Oberwart/Felsőőr wahrscheinlich nicht. Es gibt Hinweise, dass der Oberwarter Pfarrer Franz Eőry eine lutherische Haltung eingenommen haben soll (vgl. Böhm, 1977, 475). Seine Unterschrift im Konkordienbuch zum Augsburger Bekenntnis (A.B.) auf der Synode in Hegyfalu (1622) kann jedoch nicht als Indiz für die lutherische Haltung der Gemeinde gesehen werden. Als gesichert kann angenommen werden, dass in den Jahren 1625-1630, als das reformierte Seniorat (Organisationsebene über den Pfarrgemeinden) zerfiel, die protestantische Gemeinde Oberwart/Felsőőr die lutherische Richtung nicht einschlug (vgl. Reingrabner, 1977, 12).

Im Taufbuch der reformierten Gemeinde von Oberwart/Felsőőr finden sich seit dem Jahr 1740 Eintragungen, die die Existenz von lutherischen Familien nachweisen. So wird es als gesichert gesehen, dass der reformierte Prediger ohne Genehmigung die seelsorgerische Betreuung von lutherischen Familien in Oberwart/Felsőőr übernahm. Diese Familien dürften aus umliegenden Orten zugezogen sein, ihre Kinder schickten sie in die reformierte Schule. Dafür wurde der reformierte Pfarrer gerügt. Noch vor dem Erlass des Toleranzpatents durch Joseph II (1781) gab es laut Bericht der Kanonischen Visitation im Jahr 1779 aber bereits einen lutherischen Friedhof (vgl. Reingrabner, 1977, 13f).

Das Toleranzpatent forderte, dass es 100 evangelische Familien geben müsse, um als eigene selbständige Kirchengemeinde Anerkennung zu finden. Da Oberwart/Felsőőr zu dieser Zeit noch zu wenig lutherische Gemeindemitglieder hatte, konnte die Pfarrgemeinde 1784 zunächst nur als Filialgemeinde von Oberschützen Anerkennung finden (vgl. Gyenge, 1977, 437).

Im Jahre 1792 errichtete die Filialgemeinde zunächst die Schule als Holzbau, in dem in der ersten Zeit unterrichtet und gepredigt wurde. Das Anwachsen der Gemeindemitglieder erforderte aber schon bald die Errichtung eines eigenen Kirchengebäudes. Dieser Bau konnte im Jahre 1815 fertiggestellt werden. Eine eigenständige lutherische Kirchengemeinde ist die Filialgemeinde Oberwart/Felsőőr seit dem Jahr 1820. Obwohl die lutherischen Gemeindemitglieder von Oberwart/Felsőőr deutschsprachig waren, hielt man entsprechend der Entscheidung des Konvents von 1830 (Versammlung stimmberechtigter Gemeindemitglieder) jeden achten Sonntag die Predigt in ungarischer Sprache (vgl. Reingrabner, 1977, 16ff).

Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich hielt der Konvent der LutheranerInnen in Oberwart/Felsőőr im Jahr 1922 an der Weiterführung der ungarischen Sprache als verpflichtendem Unterrichtsgegenstand in ihrer Schule fest. Man argumentierte, dass die Kenntnis des Ungarischen in einer Stadt wie Oberwart/Felsőőr unbedingt nötig sei. Auch wollte man nicht, dass Kinder mit ungarischer Muttersprache stiefmütterlich behandelt werden. Das Bezirksschulinspektorat untersagte jedoch den, auch nur aushilfsweisen, Gebrauch der ungarischen Sprache und drohte mit der Einstellung staatlicher Finanzzuschüsse für die Schule (vgl. Reingrabner, 1977, 27).

Az Ágostai Hitvallású Evangélikus Egyház alapítása

II. József Türelmi Rendelete szerint egy gyülekezet alapításához 100 evangélikus család volt szükséges. 1740 óta találhatók megfelelő bejegyzések a református keresztelési anyakönyvben. Az első időben a Felsőőr/Oberwart-i evangélikus gyülekezet Felsőlövő/ Oberschützen leánygyülekezete volt. 1815-ben készült el első saját templomuk. 1820-ban a gyülekezet önálló lett. Annak ellenére, hogy német nyelvű volt, rendszeresen magyarul is prédikáltak. 1922-ben a gyülekezet hiába kérte a magyar nyelvnek, mint kötelező tantárgynak, az iskolában való tovább vezetését.

Utemeljenje Evangeličke župe A. V.

Da bi jedna župa mogla biti osnovana, sukladno Ediktu o vjerskoj toleranciji Josipa II, moralo je postojati 100 evangeličkih obitelji. Od 1740. godine vode se odgovarajući navodi u matičnim knjigama krštenih. Prvotno je Luteranska župna zajednica Borta (Oberwart) bila podružnica župe Gornje Šice (Oberschützen). 1815. izgrađena je prva samostalna crkva, a 1820. se i župa osamostalila. Iako su župljani pričali njemački, redovno su propovijedi održavane na mađarskom jeziku. 1922. župa se uzaludno zalagala za to da se mađarski jezik i dalje vodi kao obavezni nastavni predmet u njihovoj školi.

Keripe le masune raschajipestar A. B.

Palo tolerancakero patento le Josephistar II. iste 100 masune familiji delahi, kaj jek gemajnde schaj kerdi ovlahi. Sajt 1740 ande pisiniptscha andi bolavipeskeri kenva del. Erschtivar o protestantischi raschajipe Erba, filijalakeri gemajnde la Uprutna Schicatar sina. 1815 jek erschti ajgeni khangerakero bauninipe kisetim ulo; 1820 jek ajgeni gemajde uli. Kekaj nimtschke vakernahi, butvar andi ungriki tschib mischa likerdi ovlahi. 1922 i gemajnde vascho bajder keripe la ungrika tschibatar ojs siklipeskero foch ande lakeri ischkola ande pe beschartscha, ham nisaj ar ajipeha.

ייסוד הכנסיה האוונגלית א.ב. (אוגסבורג)

על פי כתב הסובלנות של הקיסר יוסף השני, היו זקוקים למאה משפחות אוונגליות על מנת לייסד קהילה. מ-1740 יש כבר רישומים ברשימות הנטבלים, העונים על חוק זה. בתחילה הייתה הקהילה הלוטראנית באוברווארט קהילת בת של הקהילה באוברשיצן. ב-1815 הושלם בניין הכנסיה הראשון במקום, ב-1829 הפכה הקהילה לעצמאית. שפת הדיבור במקום הייתה גרמנית, למרות זאת היו כל הדרשות בהונגרית. ב-1922 (אחרי משאל העם וההסתפחות לאוסטריה) השתדלה הקהילה, בלי הצלחה, להמשיך את הוראת השפה ההונגרית כמקצוע חובה בבתי הספר.

Bildbeschreibung (v. l. n. r.):
1)  Im Ersten Weltkrieg musste die Glocke geopfert werden, danach veranstaltete man eine Sammlung zum Ankauf einer neuen. Am 3. Februar 1924 wurde die neue Glocke geweiht.
2)  Der Lehrkörper der Oberwarter konfessionellen Schulen 1907: drei reformierte, zwei evangelische, zwei katholische Lehrer in friedlicher Eintracht nebeneinander, allerdings in unterschiedlichen Schulen unterrichtend.
3) Oberlehrer Josef Pleyer, der letzte Leiter der evangelischen Schule in Oberwart/Felsőőr, stellt sich hier mit seiner Klasse vor. Rechts neben ihm sitzt Consenior Pfarrer Paul Geistlinger.
4) Das evangelische Pfarrhaus östlich der Kirche. Es wurde am 11. November 1821 geweiht und diente bis 1953 der jeweiligen evangelischen Pfarrfamilie als Wohnhaus.
(Quelle und Fotos: Toth, Ludwig und Herta: Oberwart in alten Ansichten. Zaltbommel 1982)