Grabstelle Aborte und Fehlgeburten

im evangelischen Friedhof Oberwart

Wer diesen Text mit offenem Herzen liest, spürt vielleicht, dass auch ich die Erfahrung gemacht habe, die verwaiste Eltern mit mir teilen: Unser Sohn Matthias wurde am 12. April 1995, am Ende der 20. bzw. am Beginn der 21. Schwangerschaftswoche, um 3.42 Uhr, tot geboren. Er wurde damals als sogenannter „Sondermüll“ entsorgt.
Barbarisch, aber Fakt ist, dass man rechtlich zwischen Fehlgeburten und Totgeburten unterscheidet. Hat der Fötus unter 500g, spricht man von einer Fehlgeburt oder einem Abortus. Hat er mindestens 500g oder mehr, spricht man von einer Totgeburt. Fehlgeburten unterliegen – anders als Totgeburten – nicht der standesamtlichen Meldepflicht, daher wurden sie ursprünglich auch nicht beigesetzt, sondern einfach entsorgt.
Wir hätten unseren Sohn gerne im Grab meiner Großeltern beerdigt, das war rechtlich nicht möglich. Für einen Rechtsstreit fehlte uns die Kraft.

Die künstlichen Befruchtungen führen seit ca. 2004/05 vermehrt zu Aborten und Fehlgeburten. Das wurde zunehmend auch für die Hebammen und Ärzte, vor allem aber die trauernden Eltern zu einem Problem. Daher suchten sie nach einer Möglichkeit, mit der Erfahrung einer „missglückten“ Schwangerschaft besser umgehen zu können.

Meine Schwester, die Gynäkologin Dr. Michaela Klein, verknüpfte hier die Anliegen der Geburtenstation Oberpullendorf mit meiner persönlichen Erfahrung und dem diakonischen Engagement der ev. Muttergemeinde A.B. Oberwart. So kam es, dass sich das Presbyterium bereit erklärte, im Evangelischen Friedhof A.B. Oberwart eine kostenlose Grabstelle für fehlgeborene Kinder zur Verfügung zu stellen, um verwaisten Eltern einen Ort für ihre Trauer zu geben. Die burgenländische Landesregierung hat die Errichtung des Grabes finanziell unterstützt. Das Bestattungsunternehmen Tölly führt die Beisetzungen der Fehlgeburten kostenlos durch.
Verwaiste Eltern machen die Erfahrung, dass viele Menschen die Trauer um ihr ungeborenes Kind nicht verstehen können. „Es hat ja noch nicht gelebt!“, sagen viele – aber das hat es! In uns Müttern ist es gewachsen, hat unseren Körper von Anfang an verändert, unsere Hoffnungen und Träume geformt; es hat vielleicht den Lebensentwurf seines Vaters in Frage gestellt oder gar seine Lebensplanung durcheinander gebracht. Woche um Woche hat es sich entwickelt, sich an uns gebunden, unsere Liebe dadurch zum Leben erweckt. Es ist ein Werk der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe, der Trauer einen Ort zu geben – gerade der Trauer um ein ungeborenes Kind.
              
Pfr.in Mag.a Sieglinde Pfänder

Temetkezési hely elvetélt és halva született magzatoknak

a Felsőőr/Oberwart-i Evangélikus temetőben. Jogilag, bár egy érzelmileg súlyos kérdést érint, egy 500 gramm alatti magzat nem esik bejelentési kötelezettség alá, és elvetélt gyermekek szüleinek nincs jogcíme a gyermek eltemetésére. A mesterséges megtermékenyítések számának növekedése óta az elvetélések száma is növekszik, ami minden érintett személyt, így a kórházi személyzetet is, megterheli. Felsőőr/Oberwart-ban a presbyterium az evangélikus temetőben ingyenes temetkezési helyet bocsát rendelkezésre elvetélt magzatok számára.

Grob za djecu namjernih i spontanih pobačaja

u  Evangeličko-luteranskom groblju Borta (Oberwart). Pravno gledajući, unatoč tome što to otvara vrlo osjetljivo emotivno pitanje, fetus ispod 500 grama ne podliježe zakonu o prebivalištu i roditelji djece koja su preminula nakon spontanog pobačaja nemaju pravo na njihov pogreb. Porastom broja djece začete umjetnom oplodnjom raste i broj spontanih pobačaja, što sve učesnike, uključujući i bolničko osoblje, opterećuje. U Borti je u Evangeličko-luteranskom groblju od strane prezbiterija ponuđeno besplatno grobno mjesto za djecu koja su preminula spontanim pobačajem.

Grobo abortscha taj naschade tschave

ando masuno temetischi Erbate. O tschatschipe phenel, taj ada jek emoci-jonali pharo phutschajipe hi, hot jek fötus telal 500 gram-tscha na pekal meldim te ol, taj le dajen taj daden nan nisaj tschatschipe, len ande te hanel te mukel. Sajt upro na naturakero drom tschave kerde on, te o abortscha use len, so le cilenge, te le schpitakere butjaschenge, pharo hi. Erbate duach o presbiterijum ando masuno temetischi A. B. jek groboskero than le tschavenge dim ulo, kaj nisaj loj potschindo iste ol.

מקום קבורתם של הפלות ונפלים

בבית הקברות האוונגלי באוברווארט. מבחינה חוקית, גם אם מבחינה רגשית מדובר בשאלה לא פשוטה, אין חובה לרשום עוברים, שמשקלם אינו מגיע ל-500 גראם במרשם התושבים. מכאן, שגם אין להורים של נפלים זכות תביעה למקום קבורה. עם התרבות התופעה של הפריה מלאכותית, רבו גם ההפלות, דבר המעיק גם על ההורים וגם על הצוות הרפואי. באוברווארט הוקצתה על ידי מועצת הזקנים של הכנסיה חלקה בבית הקברות האוונגלי א.ב. לקבורת נפלים, וזה, ללא גבית אגרות קבורה.

Obwohl du das Licht nicht gesehen hast
die Wärme der Sonne nicht gespürt hast

meine Lippen
deine Haut nie zärtlich berührten

hast du deine Spuren
in meinem Herzen hinterlassen
...
mein Leben
mit deinem Herzschlag geprägt
…                                                    
S. Pfänder