Alfred Wertner

1946 – 2010 * Lehrer, Musiker, Sportpionier

Wenn man heute über die Erfolge des Oberwarter Basketballsports spricht, so sind diese in hohem Ausmaß der Person Alfred Wertners geschuldet. Mit der ihm völlig eigenen Energie und Zielorientiertheit hat der ausgebildete Musiker und Lehrer nicht nur diesen Sport selbst betrieben und später als Trainer junge Menschen für ihn begeistert, sondern zähe an einer Vision festgehalten, die für eine Provinzstadt an der geopolitischen Peripherie alles andere als selbstverständlich ist: einen Landesliga-Club in die höchste österreichische Spielklasse zu bringen und dauerhaft auf nationaler und internationaler Ebene zu etablieren.

Seit frühester Jugend gingen seine Ambitionen in mehrere Richtungen, und das nahezu gleichzeitig. Einerseits war da die Musik. Als Schüler des MUPÄD-Oberschützen hatte er sich für die Klarinette entschieden. Dies schlug sich nicht nur in einer 24 Jahre währenden Mitgliedschaft bei der Stadtkapelle Oberwart nieder – bei der er im übrigen als Trommler begann -, sondern auch in anderen musikalischen Gefilden. Da waren nicht nur Auftritte mit den „Sunny Boys“ und einer frühen Jazz-Rock-Partie namens „His Masters Voice“, in der damals junge Roma-Musiker wie Hans Samer, Toni Sarközi und Steve Horvath mit Nicht-Roma über jede ethnische Grenze hinweg musizierten (erst 2005 fand man sich für einen Auftritt im OHO zu einer einmaligen Reunion zusammen), sondern auch Auftritte mit einer Formation, die sich „Burgenländische Big Band“ nannte und sich Alfred Wertner als Conférencier auserkoren hatte, wissend, dass er mit seiner stattlichen Erscheinung und seinem trockenen Charme die Bühne ausfüllte wie kaum ein anderer.

Andererseits war da aber auch der Basketball. Als Siebzehnjähriger war er schon dabei, als man den 1. Burgenländischen Jugendlandesmeistertitel für Oberwart holte. Folgerichtig schloss er als aktiver Spieler in die Oberwarter Herrenmannschaft auf, ehe er 1984 Sektionsleiter für Basketball wurde. „Ich bringe unsere Burschen in die höchste Liga“, war einer der Stehsätze Alfred Wertners, ein Ziel, das er nicht nur mit Zähigkeit, sondern letztlich auch mit Erfolg verfolgte. Ab 1991 stand er den Oberwart Gunners als sportlicher Leiter vor, später als Vorstandsmitglied und Manager, wobei die größte Herausforderung darin bestand, einen ursprünglich als Landesligisten ausgerichteten Verein in einen gewinn- und erfolgsorientierten Profibetrieb umzuwandeln. 2008 wurde Alfred Wertner Präsident des Burgenländischen Basketballverbandes.